Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Düsseldorf hat Prof. Dr. Hartmut Wekerle vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried Erkenntnisse vorgestellt, wonach Darmkeime ein wichtiger Auslöser für eine MS sein könnten. In den Darm genveränderter Mäuse wurden Stuhlproben von menschlichen Zwillingen transferiert, von denen einer eine MS hatte, der andere nicht. 60% entwickelten binnen zwölf Wochen die Autoimmunerkrankung, bei den anderen Mäusen waren es nur halb so viele. Der Forscher sieht in der Darmhypothese Chancen für neue Therapieansätze. Weckerle warnte jedoch auch davor, die Bedeutung zu überschätzen, noch sei die Forschung hier am Anfang. Es gebe bereits Berichte, wonach MS-Kranke versuchten, sich mit Stuhlproben gesunder Menschen selbst zu behandeln. Davon sei dringend abzuraten.