In der Uniklinik Köln stellte sich den Ärzten um Dr. Stefanie Mikolajczakein ein 76-jähriger, ansonsten gesunder Patient vor, der seit 3 Jahren darüber klagte, dass ihm insbesondere postprandial und nach starkem Husten ein Tumor aus dem Mund rage, den er willentlich hochwürgen und anschließend wieder verschlucken könne, wie in der Zeitschrift „HNO“ berichtet. Es bestand keine B-Symptomatik.

Dabei handelte es sich um ein hochdifferenziertes, lipomähnliches Liposarkom des Larynx, ein intermediär maligner und lokal aggressiv wachsender Tumor, der aus einer z. T. reifzelligen Adipozytenproliferation und Stroma besteht; er wird auch als atypischer lipomatöser Tumor bezeichnet. Es ist ein äußerst seltener Tumor. Nur die histologische Untersuchung bringt letztlich Klarheit, die jedoch in vielen Fällen schwierig ist und zu Fehldiagnosen führen kann. Differenzialdiagnostisch kommen als gestielte Raumforderungen im Larynx/Hypopharynx auch beispielsweise Chondrome, Polypen und heterotope Magenschleimhaut in Betracht.

Die In-toto-Resektion gilt als Therapie der Wahl. Eine Metastasierung ist bei den hochdifferenzierten laryngealen Liposarkomen nicht bekannt, kann jedoch bei niedrig differenzierten Tumoren auftreten. Obwohl Liposarkome in diesen Lokalisationen eine seltene Tumorentität darstellen, sollten sie differenzialdiagnostisch bei unklaren, insbesondere rezidivierenden Tumoren im Hypopharynx und Larynx in Erwägung gezogen werden.

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Drei Jahre lang schluckte der Patient seinen 12 cm großen Tumor.