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Frage: Bei der Neueinstellung von Patienten auf Betablocker stelle ich mir die Frage, ob ich generell Betablocker der dritten Generation bevorzugen sollte? Von (mehr oder weniger) informierter Patientenseite besteht öfter ein entsprechender Präparatewunsch. Den Hinweis, dass die Präparate der zweiten Generation in meinen Hauptindikationsfeldern (milde Hypertonie junger Patienten, z. T. nervös/stressbedingt, mittelgradige Herzklappeninsuffizienzen, subjektiv störende SVES/VES) keinen Nachteil zur dritten Generation aufweisen, teilt man aufgrund des Fortschrittsglaubens nur bedingt. Wie ist ihre Einschätzung?
Prof. Dr. Jürgen C. Frölich, Hannover: Zur Behandlung der arteriellen Hypertonie sollten heute Betablocker der dritten Generation bevorzugt werden. Zusätzlich zur betablockierenden Eigenschaft bewirkt Carvedilol eine alpha-Blockade; Nebivolol hat einen Nitrat-Effekt. Somit haben diese beiden Wirkstoffe zusätzlich vasodilatierende Eigenschaften und können so zu einer besseren Blutdrucksenkung führen.
Außerdem zeigen sie keine negativen Effekte auf den Glucose- und Lipidstoffwechsel. Bei klinisch stabilen Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA II-IV werden neben Carvedilol die Betablocker Bisoprolol und Metoprololsuccinat (kardioselektiv) empfohlen.
Bei COPD-Patienten werden kardioselektive Betablocker bevorzugt. Generell wird eine Betablocker-Therapie mit einer niedrigen Startdosis begonnen, die langsam auftitriert werden kann. Bei Niereninsuffizienz ist je nach Substanz auf eine Dosisanpassung zu achten.
Literatur
Expertenrat Pharmazie, http://www.springermedizin.de
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Muss immer die dritte Generation ran?. CME 10, 48 (2013). https://doi.org/10.1007/s11298-013-0118-z
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