Schmerzen adäquat behandeln kann nur ein Arzt, der die Schmerzen auch misst. Dazu dienen visuelle Analogskalen, auf denen der Patient nicht nur die Intensität seiner Schmerzen markiert, sondern auch die Stärke, die er als tolerabel empfindet. Der Anteil der Ärzte, die solche Skalen in der Erstanamnese und im Verlauf verwenden, hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen.

Vor zehn Jahren wurde die Initiative Schmerz messen der Deutschen Schmerzliga e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. ins Leben gerufen.

Nur 6% setzten Schmerzskalen in Erstanamnese ein

Eine Umfrage unter Hausärzten und niedergelassenen Orthopäden hatte damals gezeigt, dass die meisten zwar Schmerzskalen kennen, aber nur 6% solche auch schon in der Erstanamnese einsetzen. Wie Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Göppingen, ausführte, lag dieser Anteil in der Befragung 2012, an der 151 Hausärzte und 100 niedergelassene Orthopäden teilnahmen, schon bei 30%. Zwischen den beiden Fachgruppen gab es in diesem Punkt schon damals, aber auch aktuell kaum einen Unterschied. Von den Ärzten, denen die Schmerzskala bekannt war, gaben 32% an, die Skala bei jeder Erstanamnese einzusetzen (25% vor zehn Jahren) und 69% markierten, dass sie das Instrument zur Therapiekontrolle nutzen (47% vor zehn Jahren). Bei den jüngeren Ärzten lagen diese Quoten deutlich höher als bei den älteren.