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Was hat Husserl in Wien außerhalb von Brentanos Philosophie gelernt? Über die Einflüsse auf den frühen Husserl jenseits von Brentano und Bolzano

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Husserl Studies Aims and scope Submit manuscript

Abstract

Husserl has undoubtedly considered himself being influenced by Brentano, but his conflicts with the orthodox core of the School of Brentano raise the question whether his adherence to Brentano suffices to adequately grasp the context of his early philosophy. I investigate the biographical details of Husserl’s studies in Vienna to uncover hitherto unknown ties between Husserl and Austrian philosophers outside the School of Brentano. Already during his secondary school studies in the Austro-Hungarian Monarchy Husserl was exposed to the philosophy textbooks of Gustav Adolf Lindner; and archival records of the University of Vienna show that he had extensively attended philosophy courses held by other philosophers, especially by Robert Zimmermann. Both Lindner and Zimmermann proposed Herbartian philosophies, and what makes Zimmermann especially interesting is that he had once been a close personal disciple of Bernard Bolzano. I use an unpublished lecture transcript, written by a fellow student of Husserl, to investigate the controversial issue of Zimmermann’s possible transmission of Bolzano’s ideas. While a direct transmission seems improbable, my investigation uncovers a plethora of Herbartian influences, which are interesting on their own terms and have not only furnished Husserl with important parts of his descriptive psychological toolbox but have also helped him navigate the Brentano-School’s debate on intentionality.

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Notes

  1. Kraus (1919, S. 17). Ein Jahrzehnt später griff Kraus Husserl sogar namentlich an. Vgl. Brentano (1930), S. xxi.

  2. Dies berichtet Kraus selbst (Kraus 1919, Anm. 2). In einer kürzlich aufgefundenen „Übersicht über die philosophischen Universitätsdocenten Deutschlands“ (Lotze 2003, S. 723), 1893 angefertigt von Hans Vaihinger, wurde Husserl definitiv nicht Brentano, sondern Stumpf als dessen „specieller Anhänger“ zugeordnet (Lotze 2003, S. 730).

  3. BW IV, S. 206; BW IX, S. 81, 94, 101.

  4. Über Husserls Abstammung siehe vor allem Kühndel (1969), über Malvine Husserls siehe Schuhmann (1988a), S. 105 ff.

  5. Ms. X III 1. In dem Jahrbuch des Leopoldstädter Gymnasiums wird 1869 im Schülerverzeichnis der ersten Klasse ein „Husserl, Eduard“ genannt (Pokorny 1869, S. 82).

  6. Dies bleibt nicht bloß eine biografische Kuriosität, da die Freud-Forschung schon seit Langem darauf aufmerksam geworden ist, dass Freud nicht nur bei Brentano studiert hat, sondern auch herbartianischen Einflüssen ausgesetzt war (Hemecker 1991, S. 11 ff., 108 ff.), was eine ähnliche Untersuchung mit Bezug auf Husserl erforderlich macht. In der Tat haben Freud und Husserl im Gymnasium anhand derselben Ausgabe eines herbartianischen Philosophielehrbuchs studiert (siehe Anm. 8 unten).

  7. Lindner (1828–1887) war mit den anderen Repräsentanten der herbartianisierenden Bolzano-Rezeption gut vernetzt (Grimm 2009, S. 23): Er studierte Philosophie bei dem Bolzanisten Franz Exner und besuchte das Priesterseminar zu Leitmeritz (Litoměřice), das bis zu dem Bolzano-Prozess eine Hochburg des Bolzano-Kreises war, ferner hat er in Prag auch bei Robert Zimmermann studiert (Winter 1975, S. 27).

  8. Siehe [Anonym] (1876, S. 55; bzw. in dem früheren Jahrgang: 44, aber ohne genauere bibliografische Angaben). Die dritte, erweiterte Auflage von Lindners Lehrbuch der formalen Logik erschien 1872, die vierte, neu durchgesehene Auflage erst 1877, so dass Husserl die dritte benutzen musste (wie übrigens auch Freud in Wien, siehe Hemecker 1991, S. 12 Anm. 14). In Husserls Bibliothek findet sich ein Exemplar der sechsten, revidierten Auflage (Signatur: BQ 258), das aber einen fremden Besitzvermerk trägt („Hugo Liebing“). Es ist verständlich, dass Husserls eigenes Exemplar in seiner bewegten Studienzeit verloren gegangen ist; die Tatsache aber, dass er später ein neues Exemplar erworben hat, lässt auch auf die besondere Bedeutung Lindners für Husserl schließen.

  9. Siehe [Anonym] (1876), S. 37 bzw. 39. Über Anton Polzer ist wenig bekannt. Laut sporadischen Erwähnungen in gedruckten Quellen des österreichischen Schulwesens wurde er am 19. Juni 1849 in Schönwald in Mähren (heute Šumvald in Tschechien) geboren, die Lehramtsqualifikation erwarb er im Schuljahr 1873/1874 in Graz für klassische Sprachen mit Deutsch als Unterrichtssprache, als er schon Supplent (Hilfslehrer) in Olmütz war. Im Schuljahr nach Husserls Abitur wechselte Polzer zum zweiten staatlichen Gymnasium in Graz, wo er Deutsch und klassische Sprachen unterrichtete und 1890 befördert wurde. Alles deutet also darauf hin, dass für Polzer die Philosophie nur einen Nebenschauplatz seiner Lehrtätigkeit bildete.

  10. Im 7. Jahr (1. und 2. Semester) erreichte Husserl noch ein „befriedigend“, aber sowohl im 8. Jahr als auch im Abitur hat er nur ein „genügend“ erreicht (Ms. X III 1), was in starkem Kontrast zu seinen guten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern steht.

  11. Das Husserl-Archiv besitzt nur eine Kopie von Husserls Promotionsprotokoll und -akten aus dem Universitätsarchiv Wien (interne Signatur: X III 3).

  12. Husserls Absolutorium (veröffentlicht in Gerlach-Rainer 1994, S. 166–167) wurde jetzt bestätigt und präzisiert. Die Anmeldungsliste von Husserls zweitem Studium in Wien ist dagegen bisher völlig unbekannt; ausschließlich die von Husserl angegebenen Lehrveranstaltungen (Schuhmann 1977, S. 13–16) wurden zitiert.

  13. Die Liste habe ich anhand der von Husserl selbst ausgefüllten Immatrikulationsverzeichnisse (Ms. UA Wien Nationalen PHIL) rekonstruiert und anhand der genauen Titel- und Lehrkraftangaben der Vorlesungsverzeichnisse der Universität Wien vervollständigt.

  14. Wie der Vordruck sagt, handelt es sich hier um das „Verzeichnis der Vorlesungen, welche der Studierende zu hören beabsichtigt“, und in diesem Fall scheint die Annahme berechtigt zu sein, dass Husserl dies nicht verwirklicht hat, u. a. aus dem einfachen Grund, weil sich Brentanos Seminar mit Exners Vorlesung zeitlich überschnitt. Eine solche frühe Begegnung von Husserl und Brentano taucht in keiner späteren Erinnerung auf (ausgenommen in Osbornes Interpretation: 1934, S. 16). Schon gemäß Husserls Nostrifikations-Lebenslauf von 1887 beginnt das „me totum abdidi in studia philosopha [sic!] duce Francisco Brentano” erst 1884 (BW VIII, S. 222). Dieses Seminar fehlt auch im 1882 ausgestellten Absolutorium der Universität Wien (vgl. Anm. 12 oben).

    Husserls Interesse an Brentano dürfte durch Thomas Masaryk ausgelöst worden sein, der ihm laut indirekten Berichten (s. Schuhmann 1988a, S. 111, und Schuhmann 1988b, S. 137 Anm. 24) Brentano bereits in Leipzig empfohlen hatte. Jedenfalls hat Husserl (gegen z. B. Schuhmann 1988b, S. 138 Anm. 26, und Rollinger 1999, S. 16) schon 1881 ein deutliches Zeichen seines Interesses mit seiner Anmeldung zu Brentanos Privatseminar für Fortgeschrittene gesetzt, die sich jedoch nicht realisieren ließ.

  15. Im Hauptrigorosum erhielt Husserl zweimal „ausgezeichnet“ (von Leo Königsberger und Emil Weyr), aber auch zweimal „genügend“ (von Victor von Lang und dem Historiker und Dekan Max Büdinger). Bei dem Nebenrigorosum bekam er dreimal „ausgezeichnet“ (von dem Philosophen Robert Zimmermann, dem Pädagogen Theodor Vogt und nochmals von Büdinger). Siehe Ms. UA Wien PHIL Rig Prot PN 268.

  16. Husserl selbst schrieb den entscheidenden Impuls natürlich Brentano zu (d. h. er datierte ihn erst auf die Zeit nach seiner Promotion, s. Kraus 1919, S. 153), Husserls Frau hat dagegen über das „schicksalhafte Resultat“ von Husserls Beschäftigung mit den Idealitäten der Mathematik während seiner Vorbereitung auf die Matura berichtet (Schuhmann 1988a, S. 110), in der neueren Literatur wiederum wurde der praktische Karriereaspekt betont (Rollinger 1999, S. 16).

  17. Laut Husserls Erinnerungen wurde Humes Essay über den menschlichen Verstand behandelt (Kraus 1919, S. 155, vgl. Schuhmann 1977, S. 14).

  18. Wegen seiner akademischen Herabstufung (s. Anm. 22 unten) kündigte Brentano ab SS 1884 in den Sommersemestern offiziell keine Lehrveranstaltungen mehr an (die dementsprechend auch in dem Verzeichnis fehlen). Hierzu bilden Husserls Erinnerungen (Kraus 1919, S. 153, 155) die einzige Quelle (vgl. Wieser 1950, S. 97; Antonelli 2001, S. 444).

  19. Hier gibt Husserl Helmholtz’ Rede „Die Tatsachen der Wahrnehmung“ als Thema an (Kraus 1919, S. 155, interpretiert z. B. von Schuhmann 1977, S. 14, dagegen: Rollinger 1999, S. 17). Husserl dürfte Recht behalten, weil Brentano im nächsten Wintersemester wieder Laplace angekündigt hat (s. Antonelli 2001, S. 144), was für eine inoffizielle Themenänderung im WS 1885/1886 spricht.

  20. Diese Tatsache war m. E. bisher unbekannt. Selbst gründlichste Darstellungen beschränken sich auf Zimmermanns allgemeine Rolle in Brentanos Umfeld (z. B. Rollinger 1999, S. 69 ff.), vielleicht ausgehend von einer vagen Vermutung Eduard Winters (BBGA E 1, S. 173). Rollinger (1999, S. 69) nimmt fälschlicherweise an, Husserl sei im Gymnasium Zimmermanns Logik-Lehrbuch begegnet.

  21. Diese Feststellung passt gut zu der Tatsache, dass der viel zitierte Bericht über Husserl als „neue[r] Stern auf dem philosophischen Himmel“ der Brentano-Schule vom 26.2.1886 stammt (Fabian 1986, S. 17).

  22. Dies hat sogar Carl Stumpf in seinem wohlwollenden Nekrolog bemerkt (s. Kraus 1919, S. 146, vgl. Husserl, ibid., 160 ff.). Die archivalischen Quellen werfen also ein neues Licht auf eine bisher wenig beachtete Bemerkung in Brentanos Empfehlungsbrief, wo Brentano an Stumpf schrieb: „Daß er [Husserl] sich, durch keine Unterschiede der Stellung beirrt, nicht an Zimmermann, sondern aufs Engste an mich anschloß, darf ich wohl ohne zu große Unbescheidenheit als ein seinem Urteil günstiges Zeichen ansehen“ (Brentano 1989, S. 84). Zu Husserls Zeit war Zimmermann der einzige Philosophieprofessor in Wien, weil Brentano seinen Katheder 1880 verloren hatte, als Folge seiner juristischen Manöver, um das in Österreich noch rechtskräftige Heiratsverbot für geweihte Priester zu umgehen. Brentanos Bemerkung dürfte also bis 1885/86 Wunschdenken geblieben sein und bestätigt, dass Husserls Anschluss an Zimmermann vorher eine ernstzunehmende Alternative bildete.

  23. Über Zimmermanns Leben siehe besonders Alfred Wieser (1950, S. 74–83), der die sich auf Zimmermann beziehenden archivalischen Quellen der Universität Wien erstmals ausgewertet hat.

  24. Zimmermanns Vater nahm 1838 sogar an dem geheimen Treffen teil, wo die Geheimcodes für die Teilnehmer festgelegt wurden. Er schrieb Pamphlete und Rezensionen zur Verbreitung von Bolzanos Ansichten, obwohl dieser ihn für depressiv, faul und unzuverlässig hielt: Es sei ein „Wunder“, wenn etwas „aus Zimmermanns Feder geflossen“ ist, und ein „zweites Wunder“, wenn darin Bolzanos Werke erwähnt wurden (BBGA III 3/3, S. 605). Allerdings hat Zimmermann sen. meist, wie z. B. 1843 in seinem Brockhaus-Lexikonartikel über Bolzano, gerade dessen für unsere Untersuchung relevanten Aspekte hervorgehoben: die „Unterschiede zwischen Vorstellung an sich und Vorstellung als Seelenzustand […]; jene als die Vorbedingung und den möglichen Stoff dieser.“ (S. 492)

  25. BBGA III 3/2, 521, Robert Zimmermann sei ein „recht tüchtiges Werkzeug zur Verbreitung unserer Ansichten“ (S. 47); vgl. auch S. 479–480; 3/3, S. 689.

  26. Vgl. z. B. Morscher 1997 und Künne 2008, S. 316 ff.

  27. Kraus (1935, S. 52). Kraus bezieht diesen Übergang gerade auf die für uns relevanteste philosophische Theorie: Bolzanos „Lehre von den sog. Vorstellungen, Sätzen und Wahrheiten an sich […] scheint gerade jene seiner Freunde und Anhänger abgeschreckt zu haben, die sich der akademischen Lehrtätigkeit widmeten“ (ibid.).

  28. Am Ende seiner Antrittsvorlesung in Olmütz bekannte sich Zimmermann noch ganz offen zu Bolzanos Ansichten: „Wissenschaftslehre ist der Inbegriff der Regeln, unser Wissen zur Deutlichkeit zu erhöhen, in einzelne Wissenschaften zu zerlegen, ihre Sätze als Gründe und Folgen aus und von einander zu begreifen und ihrem objektiven Zusammenhange nach zur Darstellung zu bringen. Als Lehre von den logischen Eigenschaften der Gedanken als Begriffe, Sätze und Satzverbindungen an sich betrachtet, ist sie zugleich die Fundamentalwissenschaft alles menschlichen, wie jedes Erkennens überhaupt […]. Die Fragen daher: Gibt es überhaupt Wahrheiten? sind wir fähig, wenigstens einige derselben zu erkennen? und woran vermögen wir falsche Urtheile von wirklicher Erkenntnis zu unterscheiden? werden uns zunächst zu beschäftigen haben.“ (Zimmermann 1850, S. 16, vgl. 13) Zimmermanns Formulierungen, besonders seine Fragen, ähneln den Fragen, mit denen Bolzano den ersten Entwurf der Wissenschaftslehre in seinem Tagebuch 1812 konzipiert hat (s. Anm. 35 unten). Aber in den späteren Antrittsvorlesungen treten solche Gedanken zunehmend in den Hintergrund, und Zimmermann geht zu einer eklektischen Philosophieauffassung über, die in der Pflege der regionalen philosophischen Disziplinen gipfelt (z. B. Zimmermann 1852, S. 4, 11; oder 1861, S. 3: Philosophie sei „nicht ein besonderes Wissen als vielmehr die Alles durchdringende forschende und ordnende Seele unseres Gesamtwissens“), was auch seinem späteren tatsächlichen Arbeitsfeld (Ästhetik) entspricht.

  29. Bolzano hat den jungen Robert Zimmermann in der Tat gewarnt, seine Anhängerschaft zu verbergen (z.B. BBGA III 3/3, S. 707). Solche Bemerkungen berechtigen aber nicht zu der generellen Annahme, Zimmermanns Schweigen ohne Weiteres als ein unterdrücktes Bekenntnis zu Bolzano zu interpretieren (wie Eduard Winter, der Robert Zimmermann sogar noch 1979 einen „geheime[n] Bolzanist[en]“ nannte, Winter 1993, S. 34). Zimmermanns späteres Schweigen über Bolzano ist viel leichter durch eine tatsächliche Meinungsänderung zu erklären (wenn Zimmermann überhaupt jemals Anhänger Bolzanos war).

  30. Vorlesungsnachschrift von Julius v. Schlosser (im Teilnachlass von Julius v. Schlosser; Kunsthistorisches Museum Wien, Archiv, Sign. IV-64 / abgekürzt: Wien, KHM, AR IV-64).

  31. Ibid., 1. Vorlesung, unpaginiert.

  32. Ibid.

  33. Ibid., 2. Vorlesung.

  34. Ibid., 3. Vorlesung.

  35. Dies wird besonders in Bolzanos erstem Entwurf der Wissenschaftslehre in einer Tagebuchnotiz um 1812 deutlich: „1 Capitel. Es gibt Wahrheiten. […] 2 Capitel. Wir sind im Besitze der Erkenntnis gewisser Wahrheiten. […] 5 Capitel. Es gibt unter den Wahrheiten einen objektiven Zusammenhang.“ (BBGA IIB 16/1, S. 34–35). In der Wissenschaftslehre selbst wird zuerst der Begriff des Satzes an sich eingeführt (BBGA I 11/1, S. 103) und nach der Begriffserklärung des Adjektivs „wahr“ werden die Wahrheiten an sich als eine Art der Sätze an sich bestimmt (BBGA I 11/1, S. 137).

  36. Vgl. Marty (2011, S. 132). Marty versucht sogar, den synthetischen (nicht auf Abstraktion beruhenden) Momenten des Begriffsbildungsprozesses Rechnung zu tragen.

  37. Lindner (1872, S. 9).

  38. Lindner (1872, S. 9), die zitierte Stelle findet sich bei Drobisch (1863, S. 15).

  39. Siehe Lindner (1872, S. 15, 26).

  40. Siehe die Auflistung der erheblichen Überlappungen bei Winter (1975). Sein zugespitztes Urteil, die erste Auflage sei deshalb ein „Plagiat“ gewesen (Winter 1975, S. 5, vgl. 22), ergibt sich aus einer illegitimen Rückprojektion wissenschaftlicher Standards auf die intellektuellen Verhältnisse des frühen 19. Jahrhunderts der Donaumonarchie.

  41. Zimmermann (1867), S. iii (die dritte Auflage war zwar auch in Husserls Besitz, weist aber keine Lesespuren auf).

  42. Zimmermann (1860), S. vii.

  43. Ms. K I 59/2a-2b. Die exzerpierten Stellen sind in Husserls Exemplar meist am Rand rot gekennzeichnet.

  44. Zimmermann (1860, S. 17) (exzerpiert von Husserl: Ms. K I 59/2a).

  45. Zimmermann (1860, S. 17), zitiert nach: Ms. K I 59 / 2a.

  46. Zimmermann (1860, S. 18), zitiert nach: Ms. K I 59 / 2b.

  47. Ms. K I 59 / 2b.

  48. Hua XIX/1, S. 527; ohne Nennung von Namen: Hua XXII, S. 349 Anm., Ms. K I 61/5a.

  49. Lindners Name kommt anscheinend nur einmal, nämlich in Husserls Logik-Vorlesung vom WS 1910/11 vor (Hua XXX, S. 337, 531; der Name fehlt auch im Namensregister), wo Husserl seinen Studenten Lindners Lehrbuch empfahl.

  50. Z. B. Hua XXII, S. 107–108. Vgl. Schuhmann (2004, S. 107 ff.).

  51. Ibid.

  52. In einem anderen Text dieser Zeit versucht Husserl, diese Schwierigkeit durch die Unterscheidung zwischen phänomenalem und transzendentem Ding zu überwinden, wobei das letztere dem „Produkt einer auf die Dingvorstellungen des gemeinen Lebens bezogenen Reflexion“ entsprechen soll (Hua XXII, S. 111).

  53. Husserls (spätere) Randbemerkung, Hua XL, S. 33 Anm. 2.

  54. Vgl. Hua XIX/1, S. 387 (A 353), bes. Anm. 1. Gerade diese Indifferenz gegenüber den Halluzinationen hob Dan Zahavi als Charakteristikum von Husserls metaphysischer Neutralität hervor (2002, S. 106), die aber in die Richtung der späteren transzendentalen Phänomenologie weist (im Sinne der zweiten Interpretationsmöglichkeit, S. 102).

  55. Sigwart (1889, S. 26). (Dieser Satz ist in Husserls Exemplar teilweise unterstrichen und mit einer Anstreichung am Rand versehen.).

  56. Hua XL, S. 34.

  57. Vgl. Sigwart (1889, S. 81, 89 ff).

  58. Vgl. besonders Hua XIX/2, S. 566 ff.

  59. Hua XL, S. 35.

  60. Ein herbartianischer Einfluss wurde schon vermutet (Hua XXII, S. liii Anm. 3; Schuhmann 2004, S. 113), aus Husserls Anknüpfung an Sigwart können wir aber einen konkreten Vermittlungsmechanismus entnehmen.

  61. Der brentanosche Begriff der Intentionalität wurde von Husserl „offenbar erstmals im Sommer 1894, und zwar in dem gegen Twardowski geschriebenen Manuskript“ verwendet (Schuhmann 2004, S. 111 Anm. 32, vgl. 120); „der Husserlsche Begriff der Intentionalität [ist] […] nicht so sehr von Brentano als vielmehr von Twardowski her zu verstehen“ (S. 117). Vgl. auch Ierna (2006, S. 57–58).

  62. Höfler (1890, S. 26, 30–31). Laut Husserls Lesespuren konnte ihm Höfler hierbei offenbar wenig Neues bieten.

  63. Sogar Rollinger geht dem Denkhintergrund von Husserls Position nicht nach. Vgl. Rollinger (1999, S. 149 ff.).

  64. Ms. K I 56 / 10a, vgl. Hua XXII, S. 457.

  65. Kern (1888), S. 91. – Sigwarts Referenzen sind ungenau. Husserl kannte das Buch wohl nur durch Sigwarts Bericht; die Namensangabe bzw. die bibliografischen Angaben in Hua XXII sind mangelhaft, und Schuhmanns Index Nominum identifiziert ihn fälschlicherweise mit Berthold von Kern.

  66. Ms. K I 56/9a, siehe Hua XXII, S. 457–458.

  67. Herbart (1850, S. 92–93). Damit dürfte Herbart die Sätze über den viereckigen Kreis als spezifisches Beispiel für das Problem des ontologischen Imports der Aussagen eingeführt haben (zuerst Herbart 1813, S. 37). Der viereckige Zirkel war in der neuzeitlichen Diskussion natürlich schon bekannt und lässt sich chronologisch mindestens auf den Cartesianer Johann Clauberg (1622–1665) zurückführen, aber nur als Beispiel für einen in sich widersprüchlichen Begriff (contradictio in adiecto) und für das Problem, ihn zu denken (wie bei Leibniz, Kant, und sogar bei Herbart selbst an anderen Stellen, siehe z. B. Herbart 1813, S. 24, 167). Für Bolzano waren die sog. widersprechenden Vorstellungen (Bolzano 1837, Bd. I, S. 316 ff.), die die wichtigste Art gegenstandsloser Vorstellungen bilden und irreführend auch „imaginäre Vorstellungen“ genannt werden, selbstverständlich auch kein noch unbetretenes Neuland. Seinen eigenen Hauptverdienst sah Bolzano aber eher darin, mit seiner konsequenten Unterscheidung von Inhalt, Umfang und subjektiver Realisation der Vorstellungen die Missverständnisse ausräumen zu können. Husserls Lesespuren in seinem Exemplar der Wissenschaftslehre legen auch nicht nahe, dass ihn Bolzano hier wesentlich überraschen konnte (er interessierte sich eher für spezifische Momente, z. B. für die Möglichkeit unvollständiger sinnlicher Begleitbilder für widersprechende Vorstellungen, s. Bd. II, S. 321) – was uns in Anbetracht des oben Dargelegten gar nicht verwundert.

  68. Ueberweg (1882, S. 204–205). An der oben zitierten Stelle knüpft auch Sigwart an diese Diskussion an.

  69. Lindner (1872, S. 40).

  70. Ueberweg (1882, S. 205).

  71. IG, S. 151.

  72. Fassung erster Hand nach Ms. K I 56/15a, 17a.

  73. Etwaige sich anbietende Gegenbeispiele versucht Bolzano durch die Hervorhebung der tieferen logischen Strukturen zu entkräften. Der Satz „der viereckige Zirkel ist unmöglich“ (Bolzano 1837, Bd. II, S. 404) verändert sich bei Bolzano in einen kategorischen Satz über die Vorstellung eines viereckigen Zirkels, von der die Eigenschaft der Gegenstandslosigkeit prädiziert wird. Er fragt jedoch nicht, wie der Satz „der viereckige Zirkel ist viereckig“ zu verstehen sei. Unter Berücksichtigung eines früheren Paragrafen (siehe Bd. I, S. 513–515; in Husserls Exemplar weist auch dieser Paragraf Lesespuren auf), in dem er die Verhältnisse gegenstandsloser Vorstellungen mit Hilfe einer rudimentären Quantor-Theorie interpretiert, wäre diese Schwierigkeit für Bolzano prinzipiell nicht unüberwindbar. Der Preis, den er dafür zahlen müsste, bestünde darin, dass, während die erste Umwandlung lediglich eine Klarstellung der eigentlichen Satzstruktur bedeutet, die zweite bekanntlich schon einen wesentlichen Umbau des Satzes mit sich bringt.

  74. Karl Schuhmann (2004, S. 129, in Anlehnung an Bernhard Rang, Hua XXII, S. xlv ff.) weist auf eine Anmerkung Brentanos hin, wo dieser, gegen J. St. Mill, Sätze wie „ein Centaur ist eine Erfindung der Poeten“ diskutiert (Brentano 1874, S. 286 Anm. 1). Allerdings täuscht diese Ähnlichkeit, da Brentano diese Frage letztlich mit Hilfe der Unterscheidung von attributivem (determinierendem) und modifikativem Gebrauch der Adjektive löst („gelehrter Mensch“ vs. „toter Mensch“, S. 288), was bekanntlich den Grundpfeiler von Twardowskis Habilitationsschrift bildete. Dieser suchte damit die Annahme der Existenz miteinander unverträglicher Gegenstände zu entkräften: „Durch den Zusatz: [existiert] als Vorstellungsgegenstand, wird die Bedeutung des Ausdrucks Existenz modificiert“ (Twardowski 1894, S. 24–25, vgl. 13 ff.). Diese Lösung hat Husserl jedoch ausdrücklich abgelehnt: „Es wird auch unverständlich, was die Modifikation hier eigentlich will und meint“ (IG, S. 146). Falls gelegentlich eine (sprachliche) Ähnlichkeit zwischen Twardowski und Husserl auszumachen ist (z. B. IG, S. 150), ist sie andererseits dadurch zu erklären, dass Husserl „Modifikation“ mit einem ganz neuen Inhalt zu erfüllen beabsichtigte – den er aber von Herbart ererbt hat. Im Übrigen scheint auch Brentano 1906 bewusst gewesen zu sein, dass der bloße Hinweis auf „Modifikation“ in der Luft schweben bleibt, s. Brentano (1977, S. 160).

  75. Husserl selbst berichtete, dass er zuerst „auf Bolzano als Mathematiker“ aufmerksam wurde (Hua XX/1, S. 297 Anm. 2), und sein Studium der „längstvergessene[n] Wissenschaftslehre“ dürfte – wohl später (vielleicht gerade „in d[en] [18]90-er Jahre[n]“, BW VII, S. 97) – durch eine zufällige Entdeckung in einem Antiquariat ausgelöst worden sein (vgl. Schuhmann 1977, S. 463), wohl vorbereitet von Benno Kerrys Aufsatzreihe (1885–1891), durch die Husserl auf das Buch aufmerksam werden musste (vgl. Künne 2008, S. 326 ff., 349 ff.).

  76. Hua XX/1, S. 308, siehe auch Hua XXII, S. 156 ff.; BW I, S. 29, 39; VII, S. 98.

  77. Husserls Belegstelle ist Bolzano (1837, Bd. III, S. 244) (in Husserls Exemplar markiert und zitiert: Hua XX/1, S. 309). Dagegen bemerkt aber Bolzano: Was „durch Gründe der Vernunft gewiß ist, kann auch durch keine scheinbar entgegenstehenden Erfahrungen widerlegt werden“ (Bolzano 1837, Bd. III, S. 52). Bei seiner Belegstelle verkennt Husserl offenbar den Gedankengang von Bolzanos gegen Kant gerichteter Argumentation: Bolzano geht es hier darum, dass sich bei den Sätzen der reinen Logik und reinen Naturwissenschaft „nicht leicht ein Irrthum einschleichen oder erhalten“ kann (S. 244), und ob diese De-facto-Zuverlässigkeit ein Beweis für deren Analytizität sei. Weil für Bolzano solche Sätze aber synthetisch sind (vgl. S. 239 ff.), meint er, dass diese Zuverlässigkeit aus anderen Gründen folge (schon früh: Bolzano 1810, S. 150), und dass wir uns durch „Versuche“ und „Prüfung seiner Ableitungsart“ der „Richtigkeit eines Satzes“ vergewissern könnten (Bolzano 1837, Bd. III, S. 309). Husserl, der die Wissenschaftslehre – wie er selbst konzediert hat – „mit Hilfe ihres reichhaltigen Index“ benutzte (Hua XX/1, S. 297 Anm. 2), hat wohl übersehen, dass die Ableitbarkeit (einer von Bolzanos drei spezifischen Konsequenzbegriffen, zu dem Husserl in seinem Exemplar eine Randbemerkung hinzugefügt hat, die seine Unwissenheit nahelegt) auch auf nicht-logischen Vorstellungen beruhen kann. M. a. W., mit den „Versuche[n]“ und der „Ableitbarkeit“ will Bolzano betonen, dass es sich bei diesen Sätzen gerade nicht um rein analytische Wahrheiten handelt.

Unveröffentlichte Quellen (Ms.)

  • Kunsthistorisches Museum Wien, Archiv: Sign. IV-64.

  • Husserl-Archiv: K I 56, K I 59, K I 61, X III 1.

  • Universitätsarchiv Wien (UA Wien): Nationalen PHIL, PHIL Rig Prot PN 268.

Abkürzungen

  • BBGA I 11/1    Bernard Bolzano: Wissenschaftslehre §§ 1–45. Hrsg. von Jan Berg. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 1985.

  • BBGA IIB 16/1    Bernard Bolzano: Philosophische Tagebücher 1811–1817. Erster Teil. Hrsg. von Jan Berg. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 1981.

  • BBGA III 3/2    Bernard Bolzano: Briefe an František Příhonský 1836–1845. Hrsg. von Jan Berg. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 2005.

  • BBGA III 3/3    Bernard Bolzano: Briefe an František Příhonský 1846–1848. Hrsg. von Jan Berg. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 2005.

  • BBGA E 1    Eduard Winter: Bernard Bolzano. Ein Lebensbild. Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 1969.

  • BW I    Edmund Husserl: Briefwechsel. Die Brentanoschule. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann & Karl Schuhmann. Dordrecht: Kluwer AP, 1994.

  • BW IV    Edmund Husserl: Briefwechsel. Die Freiburger Schüler. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann & Karl Schuhmann. Dordrecht: Kluwer AP, 1994.

  • BW VII    Edmund Husserl: Briefwechsel. Wissenschaftlerkorrespondenz. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann & Karl Schuhmann. Dordrecht: Kluwer AP, 1994.

  • BW VIII    Edmund Husserl: Briefwechsel. Institutionelle Schreiben. Hrsg. von Elisabeth Schuhmann & Karl Schuhmann. Dordrecht: Kluwer AP, 1994.

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Danksagung

Für wertvolle inhaltliche und formale Hinweise bin ich Prof. Dr. Dieter Lohmar (Köln), Dr. Dirk Fonfara (Heidelberg/Köln), ferner der Herausgeberin und einem anonymen Gutachter dieser Zeitschrift zu besonderem Dank verpflichtet. Prof. Dr. Ullrich Melle (Leuven) danke ich für die Erlaubnis, aus den unveröffentlichten Manuskripten Edmund Husserl zitieren zu dürfen. Die Wiener Archivforschungen wurden 2012 mithilfe des „Collegium Hungaricum“ Stipendiums des Ungarischen Staats durchgeführt. Affiliation während der abschließenden Phase der Manuskriptvorbereitung: Institut für Philosophie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, gefördert durch das Hungarian Scientific Research Fund (OTKA)-Forschungsprojekt Nr. PD-105101.

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Varga, P.A. Was hat Husserl in Wien außerhalb von Brentanos Philosophie gelernt? Über die Einflüsse auf den frühen Husserl jenseits von Brentano und Bolzano. Husserl Stud 31, 95–121 (2015). https://doi.org/10.1007/s10743-014-9155-z

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