Mancher Leser mag sich wundern: Nachdem sich Der Pneumologe erst in Ausgabe 5/2017 dem Asthma gewidmet hat, jetzt schon wieder ein ganzes Heft über Asthma?

Nun – passend zu dieser Frage hat M. Lommatzsch die Ausgabe damals mit einem Editorial „Herausforderung Asthma“ eingeleitet. Diese Herausforderung stellt sich jeden Tag in der Diagnose und Behandlung des Asthmas, bedingt durch die Heterogenität der Erscheinungsformen, die vielfältigen Aspekte der Pathophysiologie, die unterschiedlichen Krankheitsauslöser und Triggerfaktoren und nicht zuletzt durch die Breite der therapeutischen Möglichkeiten.

Neue Medikamente, aber alte Probleme?

Auch wenn gerade die letzten Jahre ganz enorme Fortschritte in der Behandlung der Erkrankung gebracht haben und mit modernen Kombinationstherapien unter Einschluss von neuen zielgerichteten Biomolekülen große Erfolge erzielt werden können, bleiben die alten Probleme von Unverständnis, sowohl von Patient als auch von behandelndem Arzt sowie von Patientenumfeld im privaten und beruflichen Bereich, die die Meidung von Auslösern und die Durchführung einer sinnvollen und zweckmäßigen Therapie erschweren oder sogar völlig unmöglich machen.

Es war das persönliche Erlebnis des Todesfalls einer erst 11 Jahre alten Asthmapatientin, die die Anregung zu diesem Heft gab. Auch wenn Asthma ohne Zweifel immer besser behandelt werden kann, darf dies nicht zur Bagatellisierung des Krankheitsbildes führen.

Die international vorgenommene Einteilung der Schwere des Asthmas nach dem Therapiebedarf soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch ein mit einfachen Mitteln zu kontrollierendes Asthma unter Umständen lebensbedrohliche Risiken bietet und daher auch als schwere Erkrankung angesehen und respektiert werden muss.

Asthma ist eine schwere Erkrankung mit lebensbedrohlichen Risiken

Es ist eine subjektive Auswahl von nach meiner eigenen praktischen Erfahrung her wichtigen Themen, wobei die in Ausgabe 5/2017 bearbeiteten Gebiete wie Phänotypen und Biologika nicht noch einmal aufgegriffen werden und ich dafür auf dieses sehr lesenswerte Heft verweisen möchte.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Autoren, die trotz vielfältiger Belastung in Forschung und Klinik gerne der Bitte um Abfassung eines Artikels nachgekommen sind und dafür sicherlich auch manchen Abend oder sogar ein Wochenende geopfert haben.

Um an das Editorial von M. Lommatzsch anzuknüpfen: Die Herausforderung „Asthma“ bleibt – die Möglichkeiten, ihr zu begegnen, werden besser!

Ihr

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Dr. M. Rolke