Gerätegestütztes Training bei chronischer Atemwegs- und Lungenkrankheit

Zusammenfassung

Die körperliche Trainingstherapie gilt als eine der wichtigsten nichtmedikamentösen Therapieoptionen für Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten. Die positiven Effekte auf Leistungssteigerung, Atemnot, Lebensqualität und Prognose sind auf höchstem Evidenzniveau belegt. Die Schwerpunkte der gerätegestützten Trainingstherapie liegen vor allem im Ausdauer- und Krafttraining. Beim Ausdauertraining werden die Belastungen entweder nach der Dauermethode oder dem Intervalltrainingsprinzip durchgeführt. Die Trainingserfolge sind bei beiden Methoden vergleichbar gut. Dennoch profitieren vor allem Patienten mit fortgeschrittener Lungenerkrankung von einem intensiven Intervalltraining besser, da diese Methode während des Trainings zu geringerer Atemnot führt. Im Bereich des Krafttrainings werden die großen Hauptmuskelgruppen an geführten Krafttrainingsgeräten oder mit Hilfe von Hanteln trainiert. Das Ziel beim Krafttraining liegt im Erreichen einer lokalen muskulären Ausbelastung/Ermüdung des trainierten Muskels. Eine momentane Muskelerschöpfung ist der wichtigste Schlüsselreiz für den Zugewinn an Kraft und Muskelmasse. Der Schwerpunkt beim Krafttraining sollte vor allem auf die Beinmuskulatur gelegt werden, da an dieser der Muskelschwund meist am deutlichsten ausgeprägt ist und dadurch die größten Einschränkungen für den Patienten im Alltag entstehen.

In diesem Übersichtsartikel werden neben den Inhalten und der Methodik auch die aktuellen organisatorischen Strukturen einer gerätegestützten Trainingstherapie für Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten in Deutschland aufgezeigt.

Abstract

Exercise training is regarded as one of the most important non-pharmacological therapy options in patients with chronic respiratory diseases. Its beneficial effects on exercise capacity, dyspnea, quality of life and prognosis are proven at the highest levels of evidence. The main focus of equipment-based exercise training relies on endurance and strength training. Endurance training is usually applied using a continuous or an interval training approach. The benefits of these two exercise modalities are similar; however, it has been shown that interval training is favorable for patients with advanced pulmonary diseases because it induces lower levels of dyspnea during exercise compared to continuous mode training. Strength training should focus on major muscle groups. Especially lower extremity muscles should be trained because muscle atrophy is most common there and this is associated with a clinically relevant impairment in patient activities of daily living. Furthermore, the key stimulus to improve muscle strength and mass is to reach momentary muscular failure during strength training. This review article provides an overview on the content and methodology of exercise training and describes the organizational structures of exercise training for patients with chronic respiratory diseases in Germany.