Zusammenfassung
Die fortschreitende globale Erwärmung ist der prominenteste Ausweis, dass sich die Menschheit in der erdgeschichtlichen Phase des Anthropozäns befindet. Doch parallel dazu sind inzwischen die Anzeichen unübersehbar, dass die globalen Verluste an Biodiversität auf den gleichen Ursachenzusammenhängen beruhen. Klimawandel und Rückgang der Artenvielfalt bedingen sind gegenseitig. Ein Haupttreiber dafür ist die Landwirtschaft, die sich in modernen Gesellschaften durch massive Produktivitätssteigerungen auszeichnet (1.). Wie sich die Steigerungen der Produktivität durch die forcierte Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung auf die Vielfalt der wildlebenden Tiere und Pflanzen in Deutschland ausgewirkt hat, wird im Folgenden dargestellt (2.). Die daran anschließende Analyse des einschlägigen Rechtsrahmens zeigt dessen Regelungsdefizite auf, die es gestatten, dass sich die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzungen zu “schleichenden Katastrophen” für die Artenvielfalt auswachsen können (3.). Zum Schluss wird der Versuch unternommen, ausgehend von der doppelten ökonomischen und ökologischen Krise der Landwirtschaft Ansätze für einen verbesserten Schutz der Artenvielfalt durch Umgestaltung der Agrarlandschaft zu entwickeln (4.).
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Wolf, R. Biodiversität im Anthropozän. NuR 45, 6–22 (2023). https://doi.org/10.1007/s10357-022-4127-0
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