Zusammenfassung
Der VGH Kassel qualifiziert das Ausbringen konventionellen Saatguts, das in Spuren gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthält, zu recht zum einen nicht als “Freisetzung” i.S. des § 3 Nr. 5 GenTG und zum anderen – anders als das VG Augsburg – auch nicht als “gentechnische Arbeit” i.S. von § 3 Nr. 2 GenTG. Die auf § 26 Abs. 1 S. 1 GenTG beruhende behördliche Anordnung, die bereits ausgebrachte Saat zu vernichten bzw. zu beseitigen, wird vom VGH Kassel – anders als vom VG Augsburg – zutreffend als ermessensfehlerhaft beurteilt. Kritisch zu hinterfragen ist dagegen, dass der VGH den Klägern einen Rechtsanspruch auf Untersuchung einer weiteren Probe der betroffenen Saatgutpartie auf GVO-Spuren vorenthalten hat.
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Dederer, HG. GVO-Spuren im Saatgut . NuR 33, 489–493 (2011). https://doi.org/10.1007/s10357-011-2103-1
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DOI: https://doi.org/10.1007/s10357-011-2103-1