Implementierung von evidenzbasierter Medizin in die hausärztliche Versorgung: Rechercheservice evidenzbasierte Medizin (REM)

Summary

The particular situation of primary care – i.e. decentralized setting, comprehensive medical care, and limited access to continuous medical education – makes it difficult to implement evidence-based medicine into daily practice. Therefore, the Institute of General Practice of the Paracelsus University (PMU) in Salzburg and Actavis GmbH Austria developed "REM" (Rechercheservice evidenzbasierte Medizin). This is a web-based enquiry service offered mainly to GPs who can submit questions arising in daily practice which are answered by the service according to current best evidence. In 8.5 months 176 physicians registered to participate. A total of 31 submitted at least one question. In total, REM processed 134 questions. The number of physicians registered and the frequency of enquiries show that REM can facilitate the implementation of evidence-based medicine in primary care. Nonetheless, only a small proportion of the physicians registered actually made use of the service. Improvements are necessary to promote interest in this new way of continuous medical education.

Zusammenfassung

Auf Grund der speziellen Struktur der medizinischen Primärversorgung (dezentrale, umfassende Betreuung, nur punktuelle Fortbildung ohne direkten Bezug zu den Fragen, die den Arzt in der Praxis beschäftigen) stellt die Implementierung von evidenzbasierter Medizin eine große Herausforderung dar. Deshalb haben das Institut für Allgemeinmedizin der Paracelsus Universität (PMU) in Salzburg und die Actavis GmbH Österreich den Rechercheservice Evidenzbasierte Medizin (REM) entwickelt. REM bietet teilnehmenden Ärzten die Möglichkeit, über eine Internetplattform Fragen aus der Praxis zu stellen. Diese werden dann vom Recherche-Team der PMU evidenzbasiert beantwortet. In einem Zeitraum von etwa 8,5 Monaten registrierten sich 176 Ärzte. Nur 31 Ärzte haben mindestens eine Frage gestellt. Insgesamt wurden 134 Fragen bearbeitet. Die zahlreiche Registrierung und die Fragenfrequenz zeigen, dass REM die Anwendung evidenzbasierter Medizin in der Primärversorgung fördert. Es fällt aber auf, dass das Service-Angebot nur von einem Bruchteil der Ärzte wahrgenommen wird und dass selbst registrierte Nutzer nur inkonsistent von dem Angebot Gebrauch machen. Hier müssen Strategien entwickelt werden, die das Bewusstsein und Interesse der Ärzte für diese neue Art der Fortbildung wecken.