Summary
The bicentenary of Josef Ŝkoda's birth (December 10th 2005) was seen as an excellent opportunity to review his accomplishments for internal medicine. He extended the physical examination, namely percussion and auscultation, and established the scientific basis for these techniques. While Ŝkoda's predecessors interpreted sounds and murmurs by natural philosophy and phenomenologically, Ŝkoda established diagnoses based on empirical and experimental investigations. He compared diagnostic findings with post mortem results at Rokitansky's morgue. Thus, Ŝkoda's work led to the modern capabilities of the physical examination.
Zusammenfassung
Am 10. Dezember 2005 hätte Josef Ŝkoda seinen 200. Geburtstag gefeiert. Er stellte die beiden physikalischen Untersuchungsmethoden der Perkussion und Auskultation auf naturwissenschaftliche Beine. Im Gegensatz zu den großen Entdeckern und Entwicklern dieser Techniken, wie Auenbrugger und Laënnec, interpretierte Ŝkoda Schall und Geräusche nicht naturphilosophisch und phänomenologisch, sondern symptomatisch. Er verglich die diesbezüglichen klinischen Befunde in Rokitanskys Pathologie mit den Veränderungen an den Verstorbenen. Damit wurden letztlich der Durchbruch und die Akzeptanz dieser Untersuchungen erreicht.
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Sedivy, R. 200 Jahre Josef Ŝkoda (1805–1881): Neuerer der physikalischen Untersuchung. Wien Med Wochenschr 156, 168–175 (2006). https://doi.org/10.1007/s10354-006-0272-y
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