Maiszünslerbekämpfung – Bekämpfung und neue Entwicklungen beim Trichogramma brassicae-Einsatz

Zusammenfassung

Der Maiszünsler Ostrinia nubilalis ist besonders im Südwesten Deutschlands ein seit langer Zeit bekannter und erforschter Schädling an Mais und Süßmais. Trotzdem hält er durchaus noch Überraschungen für die Wissenschaft und den Landwirt bereit. So ist das erstmalige Auftreten einer bivoltinen Rasse des Maiszünslers in Südbaden in den Jahren 2006 und 2007 bemerkenswert. Der Maiszünsler war im letzten Jahr in Deutschland auf einer Fläche von ca. 60 000 ha bekämpfungswürdig. Ein wichtiger Gegenspieler ist die Erzwespe Trichogramma brassicae Bezdenko (Hym., Trichogrammatidae), die seit über 30 Jahren in steigendem Umfang zur Bekämpfung des Maiszünslers Ostrinia nubilalis (Hübner) angewandt wird. Die Biologie des Schädlings und des Gegenspielers werden besonders im Hinblick auf die biologische Bekämpfung rekapituliert. Die mit Lichtfallen erfassten Flugaktivitäten des Maiszünslers wurden 2007 erstmalig in eine zentrale Datenbank am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg, Außenstelle Stuttgart (LTZ Augustenberg), eingepflegt und stehen den Beratern, Produzenten und Landwirten zur Orientierung und zur Bestimmung des optimalen Trichogramma-Einsatzzeitpunktes sowie zur Optimierung einer Insektizidanwendung zur Verfügung. Die jährliche, stichprobenartige Überwachung der von den Produzenten ausgelieferten Trichogramma-Mengen und zum Teil auch Qualitäten durch die ehemalige Landesanstalt für Pflanzenschutz und jetzt das LTZ Augustenberg, hat auch mit für die heute gute Trichogramma-Versorgung der Landwirte gesorgt. Die Wirkungsgrade des Trichogramma-Verfahrens lagen regelmäßig bei deutlich über 70%, das ist, wie sich bei den umfangreichen Erfolgskontrollen gezeigt hat, bei niedrigem bis mittlerem Maiszünslerbefall völlig ausreichend. Mit dem Insektizid STEWARD (Wirkstoff Indoxacarb) lassen sich ähnliche und teilweise auch bessere Wirkungsgrade erzielen. Die Probleme für den Trichogramma-Einsatz, die mit der notwendigen Bekämpfung von Diabrotica virgifera virgifera mit Insektiziden bei weiterer Verbreitung dieses Schädlings einhergehen können, werden diskutiert.

Abstract

The European corn borer Ostrinia nubilalis (Huebner) is a well-known and investigated pest of corn and sweet corn particularly in the southwest of Germany since a long time. Nevertheless the pest can still surprise scientists and farmers. The first occurrence of a bivoltine race of the European corn borer in South Badenia in the years 2006 and 2007 is remarkable. The European corn borer had to be controlled in the last year on an area of approx. 60.000 hectares in Germany. An important antagonist of this pest is the parasitoid Trichogramma brassicae Bezdenko (Hym., Trichogrammatidae), which is already used for over 30 years on a continuously rising acreage for the control of Ostrinia nubilalis. The biology of the pest and its parasitoid are recapitulated particularly with regard to the biological control. The flight activities of the European corn borer are supervised with light traps in Southwest Germany.

The data were inserted into a central data base at the LTZ Augustenberg, office Stuttgart (at first in 2007). The data can be used by advisors and farmers. They determinate the optimal time for the introduction of Trichogramma brassicae and optimize the application of insecticides.

The annual randomized monitoring of the Trichogramma quantities and partially also qualities by the former state institute for plant protection and nowadays the LTZ Augustenberg helped to supply the farmers with good Trichogramma material. The efficiencies of the Trichogramma introduction reach up to over 70%. With the insecticide STEWARD (active ingredient Indoxacarb) similar and partly better efficiencies can be obtained.

With the necessity of controlling Diabrotica virgifera virgifera with insecticides problems for the use of Trichogramma can arise – this will be discussed.