Low prevalence of haemosporidian parasites in resident Greylag Geese (Anser anser) in southwestern Germany

Abstract

Greylag Geese (Anser anser, Anatidae) are associated with water throughout their life and are, therefore, frequently exposed to avian malaria vectors such as mosquitoes (Culicidae) and black flies (Simuliidae). Thus, they could serve as reservoir for avian malaria parasites (Haemosporida). We examined 143 blood samples from individually ringed geese in a sedentary flock in Stuttgart, southwestern Germany, for the prevalence of Haemosporida including Plasmodium, Haemoproteus and Leucocytozoon, using established and newly developed PCR protocols. Only one adult female goose was infected with Plasmodium sp. GRW04 (AF254975.1), a lineage that is part of the morphospecies Plasmodium (Haemamoeba) relictum, which has a worldwide distribution. This is the first time this parasite lineage was detected in the Anseriformes. Our findings support the hypothesis that the transmission of this strain occurred in mainland Europe and is not restricted to wintering areas outside Europe as previously suggested. We discuss the low haemosporidian prevalence detected in the examined goose population in the light of other studies on waterbirds.

Zusammenfassung

Geringe Prävalenz von Blutparasiten (Haemosporida) bei standorttreuen Graugänsen ( Anser anser ) in Südwestdeutschland

Graugänse (Anser anser, Anatidae) sind in ihrer Lebensweise an Wasser gebunden und in der Folge Vektoren der Vogelmalaria (Haemosporida) wie z.B. Mücken (Culicidae) und Kriebelmücken (Simuliidae) häufig ausgesetzt. Sie könnten daher ein Reservoir für diese parasitischen Einzeller darstellen. Daten zu Vogelmalariavorkommen bei Anatiden, insbesondere bei Standvögeln, liegen für Deutschland und auch Europa kaum vor. Mit molekulargenetischen Methoden untersuchten wir daher Blutproben von 143 farbberingten Graugänsen einer ortstreuen Grauganspopulation in Stuttgart, Südwestdeutschland auf Prävalenz von Haemosporidien insbesondere Plasmodium, Haemoproteus und Leucocytozoon. Dafür verwendeten wir für diese Fragestellung anerkannte sowie von uns neu entwickelte PCR-Protokolle. Nur bei einer einzigen weiblichen Gans gelang der Nachweis von Plasmodium sp. GRW04 (AF254975.1). Diese Linie ist Teil der Morphospezies Plasmodium (Haemamoeba) relictum und weltweit verbreitet. Es handelt sich um den ersten Nachweis dieser Linie bei den Anseriformes. Unser Ergebnis stützt die Hypothese anderer Autoren, dass die Übertragung dieser Malarialinie nicht wie ursprünglich angenommen auf die südlich gelegenen Überwinterungsgebiete wie z.B. Afrika beschränkt ist. Die niedrige Prävalenz der Haemosporidien bei den Graugänsen mag in Hinblick auf ihre aquatische Lebensweise zunächst erstaunlich erscheinen. Tatsächlich zeigen auch andere, an Gewässer gebundene Vogelfamilien wie Möwen oder Watvögel, eine ähnlich niedrige Prävalenz von Haemosporidien.