Resident but not transient Eurasian Siskins reduce body mass in response to increasing predation risk: a natural experiment

Abstract

The body mass of birds is the result of a trade-off between predation and starvation risks. According to the mass-dependent predation hypothesis, birds reduce their body mass when predation risk increases. Many studies have supported this hypothesis, but it has rarely been possible to investigate the mass-dependent predation risk response by comparing individuals of the same species foraging simultaneously at the same location, in the field and facing a real (not simulated) risk of predation. Wintering Siskins (Carduelis spinus) are divided in two subpopulations: residents, which stay in a foraging area for several weeks or months, and transients, which only remain a few hours or days. In this paper, we present a natural experiment by comparing the body mass variation of resident and transient Siskins between a period of the wintering season without avian predators and another period with a Sparrowhawk (Accipiter nisus) that was hunting regularly. We found that resident Siskins reduced their body mass with the presence of the hawk, while transients did not. Since in a previous study with no avian predators at the study area it was found that the difference in body condition between residents and transients did not vary throughout the wintering season, we can confidently say that the reduction in body mass observed in this study was directly linked to the presence of the hawk. We additionally found that this reduction was not associated with the dominance of residents over transients. We discuss the advantages of residence related to the knowledge of actual predation risk. Our results strongly support the mass-dependent predation hypothesis.

Zusammenfassung

Ortsansässige, aber nicht durchziehende Erlenzeisige verringern ihre Körpermasse bei erhöhtem Prädationsrisiko: ein natürliches Experiment Die Körpermasse von Vögeln beruht auf einer Wechselbeziehung von Prädationsrisiko und der Gefahr des Hungertodes. Laut der Hypothese der masseabhängigen Prädation verringern Vögel ihre Körpermasse mit steigendem Prädationsrisiko. Diese Hypothese wird von vielen Studien gestützt, aber wurde noch nie an einem System im Feld getestet, in dem Individuen einer Art verglichen wurden, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort nach Nahrung suchen und dabei einem echten (nicht simulierten) Prädationsrisiko ausgesetzt sind. Überwinternde Erlenzeisige (C. spinus) werden in zwei Untergruppen geteilt: ortsansässige, die mehrere Wochen oder Monate am selben Ort bleiben, und Durchzügler, die sich nur einige Stunden oder Tage am selben Ort aufhalten. In diesem Bericht präsentieren wir ein natürliches Experiment: wir verglichen die Variation in der Körpermasse ortsansässiger und durchziehender Erlenzeisige zwischen einer Periode ohne Anwesenheit von Beutegreifern und einer Periode, in der ein Sperber (A. nisus) regelmäßig dort jagte. Es zeigte sich, dass ortsansässige Erlenzeisige ihre Körpermasse verringerten als der Sperber anwesend war, die Durchzügler hingegen nicht. Da eine frühere Studie im selben Gebiet ohne Anwesenheit von Beutegreifern ergab, dass die Körpermassen der ortsansässigen und durchziehenden Erlenzeisige innerhalb der Wintersaison nicht schwankten, sind wir überzeugt, dass die hier beobachtete Verringerung der Körpermasse direkt auf die Anwesenheit des Sperbers zurückzuführen ist. Des Weiteren fanden wir keinen Zusammenhang zwischen der verringerten Körpermasse und der Dominanz der ortsansässigen gegenüber den durchziehenden Erlenzeisigen. Wir diskutieren die Ergebnisse mit Blick auf die Vorteile der Ortsansässigkeit in Bezug auf das Wissen um das bestehende Prädationsrisiko. Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese der masseabhängigen Prädation.