Aktualisierte Richtlinien zur Verbeamtung von Menschen mit Epilepsie der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie

Zusammenfassung

Die erstmals 1967 publizierten „Richtlinien für die Aufnahme von Anfallskranken in den Beamtenstand“ sind sowohl in medizinischer als auch juristischer Hinsicht nicht mehr zeitgemäß und mussten aktualisiert werden. Eine Epilepsie ist in aller Regel keine Erkrankung mehr, die einer Verbeamtung entgegensteht, und eine Beurteilung sollte die heute zur Verfügung stehenden differenzierten Prognosemöglichkeiten nutzen und eine aussagekräftige Stellungnahme des behandelnden Facharztes einholen, bei speziellen Fragestellungen ein Fachgutachten. Ausnahmsweise können dazu auch neuropsychologische, psychiatrische und erwerbs- und berufsprognostische Untersuchungen erforderlich sein. Die Einsatzmöglichkeiten von verbeamteten Menschen mit Epilepsie, einschließlich des Schuldienstes, richten sich nach den Empfehlungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die durch das Bundessozialgericht 2006 als der alleinige bei beruflichen Entscheidungen für Menschen mit Epilepsie anzuwendende Maßstab festgelegt wurden.

Abstract

The “Guidelines for people with epilepsy to become tenured officials” published for the first time in 1967, are outdated both in medical and legal terms and had to be updated. Epilepsy is usually no longer a disease that precludes becoming a tenured official and an assessment should take advantage of the differentiated prognosis options available today and obtain a meaningful opinion of the treating specialist. For special issues an expert opinion is necessary. In exceptional cases, neuropsychological, psychiatric and occupational prognostic examinations may be required. The potential uses of tenured officials with epilepsy, including the teaching service, are based on the recommendations of the German statutory accident insurance, which were set by the Federal Social Court in 2006 as the only standard applicable to career decisions for people with epilepsy.