Der Erfolg eines epilepsiechirurgischen Eingriffs hängt wesentlich von der Identifikation des epileptischen Fokus ab. Ein breites Spektrum diagnostischer Methoden leistet hier sowohl für die Fokuslokalisation als auch das funktionelle Mapping der benachbarten eloquenten Areale gute Dienste. Entsprechend ist die Epilepsiechirurgie eine wirkungsvolle Therapieoption für Patienten mit pharmakoresistenten fokalen Epilepsien.

Nach wie vor ist ein Eingriff jedoch nicht immer möglich, insbesondere bei unklaren und widersprüchlichen Befunden, z. B. bei schneller Propagation iktaler Muster und interiktaler epilepsietypischer Potenziale und bei komplexen Lageverhältnissen. Der Bezug zu benachbarten funktionellen Arealen beeinflusst Machbarkeit und Umfang wesentlich. Darüber hinaus treten bei einem signifikanten Teil der operierten Patienten nach ca. 2 bis 5 Jahren wieder Anfälle auf. Als ursächlich gilt neben dem Fortschreiten einer zugrunde liegenden Pathologie die inkomplette Resektion der epileptogenen Zone.

Mit der Quellenlokalisation aus EEG(Elektroencephalographie)- und MEG(Magnetencephalographie)-Daten steht ein diagnostischer Ansatz zur Verfügung, der in vielen Fällen eine genauere Eingrenzung der epileptogenen Zone erlaubt. Nach ersten Anfängen in den 80er-Jahren wurden nicht nur die methodischen Grundlagen verbessert, auch Werkzeuge zur effizienten Anwendung in der Klinik stehen inzwischen zur Verfügung. Allerdings unterscheidet sich die Quellenlokalisation in vielen Details von der übrigen klinischen Arbeit. Detaillierte neurophysiologische Überlegungen stehen mathematisch-technischen Aspekten gegenüber, die, ebenso wie andere diagnostische Disziplinen, eine eigene Lernkurve aufweisen.

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Epileptologie widmet sich verschiedenen Aspekten der Quellenlokalisation. Ein einführender Artikel erläutert die wesentlichen Funktionsprinzipien der Methodik und illustriert diese anhand von Beispielen. Überblicksarbeiten zeigen dann die klinische Anwendung und Wertigkeit der Analysen iktaler und interiktaler Daten aus EEG und MEG. Schließlich wird das Spektrum durch eine Arbeit ergänzt, die die Anwendung von EEG/MEG-Quellenlokalisation zum funktionellen Mapping zusammenfasst. Als Autoren konnte eine Reihe international anerkannter Experten gewonnen werden. Entsprechend finden sich neben Artikeln in deutscher Sprache auch solche in Englisch.

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PD Dr. med. Stefan Rampp, Erlangen/Halle (Saale)

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Prof. Sándor Beniczky, MD, PhD, Dianalund/Aarhus, Dänemark