Abstract
Die deutsche Schuldenbremse steht zunehmend in der Kritik. Insbesondere die Investitionserfordernisse in Deutschland sowie die günstigen ökonomischen Rahmenbedingungen werden als Gründe dafür angeführt, das bestehende Schuldenregime zu modifizieren oder gar abzuschaffen. Dabei sollten vermeintlichen Vorteilen alternativer Regelungen auch deren Risiken gegenübergestellt und historische Fehlentwicklungen in Erinnerung gerufen werden. In einer Abkehr von der Politik der „Schwarzen Null“ oder Reformen in der originären Verteilung der Einnahmen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden liegen Möglichkeiten, die investitionspolitischen Bedingungen zu verbessern, ohne die Schuldenbremse vorschnell aufgeben zu müssen.
Abstract
The German debt brake is under increasing criticism. Investment requirements in Germany and the favourable economic environment, in particular, are seen as reasons for the abolition or modification of the existing debt regime. In this context, the supposed advantages of alternative regulations should also be compared with their risks and previous mistakes in debt policy must be taken into account. In a renunciation of the ‘black zero’ policy or reforms in the original distribution of revenue between the federal government, the states and the municipalities have opportunities to improve the investment policy framework, without having to give up the debt brake prematurely.
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Prof. Dr. Thomas Lenk ist Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig und Mitglied im Unabhängigen Beirat des Stabilitätsrates.
Philipp Glinka, M. Sc., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft der Universität Leipzig.