Zusammenfassung
Weltweit diskutieren Wissenschaftler und Politiker sowie Vertreter von Wettbewerbsbehörden und Finanzmarktregulierern die Bedeutung indirekter Unternehmensverflechtungen über institutionelle Anleger für den Wettbewerb zwischen den verflochtenen Unternehmen. Das Risikopotenzial ergibt sich daraus, dass aus Sicht eines Miteigentümers ein Wettbewerb auf Kosten eines Konkurrenten unattraktiver wird, falls der Miteigentümer auch bei diesem Konkurrenten beteiligt ist. Die erwogenen Maßnahmen zur Eindämmung dieses Risikopotenzials mögen bislang hinsichtlich ihrer Effektivität und Umsetzbarkeit unausgereift erscheinen, die Diskussion über diese Maßnahmen ist dennoch notwendig. Steht doch nicht weniger als die Funktionsfähigkeit der wichtigsten Grundlage der sozialen Marktwirtschaft zur Disposition.
Abstract
Scholars and politicians around the world, as well as representatives of competition authorities and financial market regulators, are discussing the importance of indirect corporate links via institutional investors, e.g. the asset managers BlackRock, Vanguard and State Street, for the competition intensity between their portfolio companies. Risk potential arises from the fact that, from the perspective of a co-owner, competition at the expense of a competitor becomes less attractive if the co-owner is also invested in the competitor. Even though risk-curbing measures so far appear premature in terms of their effectiveness and practicability, it is necessary to discuss them because the functionality of the most important foundation of the social market economy is at stake.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding authors
Additional information
Prof. Achim Wambach, Ph. D., ist Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und Vorsitzender der Monopolkommission in Bonn.
Dr. John P. Weche ist Senior Analyst im wissenschaftlichen Stab der Monopolkommission in Bonn.