Zusammenfassung
Zwar erhielt das Thema Mitarbeiterkapitalbeteiligung in jüngster Zeit wieder mehr Aufmerksamkeit, über Umfang und Tiefe der Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer in Deutschland ist aber wenig bekannt. Mithilfe des IAB-Betriebs-Panels wird analysiert, wie sich die Zahl der Betriebe, die Beteiligungen anbieten, und die Zahl der an diesen Programmen beteiligten Mitarbeiter entwickelt haben. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Rückgang der Teilnahmequoten bis 2009, während sie in den letzten Jahren jedoch eher konstant sind.
Abstract
Even though the topic of employee capital participation recently gained attention in the political debate again, quite little is known about the scope and depth of capital participation by employees in Germany. Using the IABEstablishment panel with data from 16,000 businesses between 2001–2015, we analyse how the operations offering programs and employees participating in such programs has evolved over time. Our results show a significant decrease in participation rates until 2009; however, for more recent years this rate is rather constant.
Literatur
Vgl. Bundesverband Mitarbeiterbeteiligung und Deutsches Aktienin-stitut: Unternehmen fordern mehr Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand, Pressemitteilung vom 30.10.2017, https://doi.org/mitarbeiterbeteili-gung.de/wp-content/uploads/2017/10/AGP_DAI_PM_30Okt17_Berli-ner-Appell.pdf (15.4.2019)
Vgl. Entschließung des Bundesrates: Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland — Schritte zu einer modernen wettbewerbsfähigen Unternehmensbesteuerung, Bundesratsdrucksache, Nr. 310/18.
Vgl E. Blasi, R. Freeman, C. Mackin, D. Kruse: Creating a Bigger Pie? The effects of Employee Ownership, Profit Sharing, and Stock Options on Workplace Performance, in: D. Kruse, R. Freeman, J. Blasi (Hrsg.): Shared Capitalism at Work: Employee Ownership, Profit and Gain Sharing, and Broad-based Stock Options, Chicago 2010, S. 139165; N. Bloom, J. van Reenen: Human Resource Management and Productivity, in: D. Card, O. Ashenfelter (Hrsg.): Handbook of Labor Economics, Bd. 4, Part B, North Holland 2011, S. 1697–1767; sowie E. O’Boyle, P. Patel, E. Gonzalez-Mulé: Employee ownership and firm performance: A meta-analysis, in: Human Resource Management Journal, 26. Jg. (2016), H. 4, S. 425–448.
Vgl. T. Piketty: Capital in the Twenty-First Century, Cambridge MA 2014.
Ausgenommen bleiben hierbei Mitarbeiter, die weniger als ein Jahr lang im Betrieb beschäftigt sind.
Vgl. Gesetz zur steuerlichen Förderung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung, BGBl 2009 I, S. 451.
Vgl. Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher EU-Vorgaben und weiterer Änderungen, BGBl 2010 I, S. 386.
Aktuell liegt die Grenze bei einem Einkommen von 20 000 Euro bei Ledigen und 40 000 Euro bei Verheirateten. Einkommen ist dabei das zu versteuernde Einkommen unter Berücksichtigung von Kinderfreibeträgen.
Vgl. L. Bellmann, I. Möller: Finanzielle Mitarbeiterbeteiligung. Selbst die Finanzkrise sorgt nicht für stärkere Verbreitung, IAB-Kurzbericht, Nr. 17/2011; sowie I. Möller: Finanzielle Mitarbeiterbeteiligung. Noch viel Platz für Ausbau, IAB-Forum, Nr. 1/2013, S. 48–53.
Vgl. S. Bechmann, N. Tschersich, P. Ellguth, S. Kohaut: Methoden-und Feldbericht zum IAB-Betriebspanel, Welle 23 (2015), FDZ-Methodenreport, Nr. 08/2017, Nürnberg.
L. Bellmann, I. Möller, a. a. O., S. 3.
Theoretisch sind zwei Erklärungen für einen Beteiligungsgrad von unter 100 % im Betrieb vorstellbar. Zum einen können Beschäftigte freiwillig auf eine Teilnahme am Kapitalbeteiligungsprogramm verzichten, zum anderen können diese Programme auf bestimmte Mitarbeiter(-gruppen) begrenzt sein. Im zweiten Fall ist eine Förderung im Rahmen des § 3 Nr. 39 EStG ausgeschlossen. Die verwendeten Daten lassen keine Unterscheidung zwischen diesen beiden möglichen Fällen zu.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding authors
Additional information
Die Datengrundlage dieses Beitrags bildet das lAB-Betriebspanel, Wellen 2001–2015. Der Datenzugang erfolgte über einen Gastaufenthalt am Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (FDZ) und mittels kontrollierter Datenfernverarbeitung beim FDZ, DOI: https://doi.org/10.5164/IAB.IABBP9317.de.en.v1.