Schlangenbissverletzungen stellen in Deutschland ein äußerst seltenes Ereignis dar. Pro Jahr kommen in Deutschland etwa 100–200 Schlangenbisse in ärztliche Behandlung. Nur 2 Giftschlangenarten sind in Deutschland natürlicherweise beheimatet. Zoos, öffentliche Terrarien und private Halter sind jedoch im Besitz von teils sehr giftigen Spezies. Im Verlauf von Auslandsreisen und beim arztbegleitenden Auslandsrückholdienst kommen immer wieder Patienten mit derartigen Verletzungen vor. Dabei sind die Auswirkungen eines Bisses völlig unterschiedlich: Sie reichen von reizlosen Bisswunden bis zur perakuten vitalen Bedrohung. Mythen, Legenden und unseriöse Berichterstattung der Regenbogenpresse tragen jedoch zu einem völlig falschen Verständnis des Bedrohungspotentials bei: Bezogen auf alle Giftschlangen-Bisse sterben nicht einmal drei von hundert Patienten – durchschnittlich erst 24 Stunden nach dem Ereignis.
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Rücker, G., Bush, S., Kiem, T. et al. Schlangenbisse . Notfall & Rettungsmedizin 3, 52–62 (2000). https://doi.org/10.1007/s100490050200
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DOI: https://doi.org/10.1007/s100490050200