Zusammenfassung
Das präklinische Management von Amputationsverletzungen stellt große Anforderungen an das Rettungswesen. Gerade die Erstversorgung des Amputates bei Amputationsverletzungen entscheidet, neben der Erstversorgung des Verletzten, nicht selten über den Erfolg der Wiederherstellungsmaßnahmen. Angestrebtes Ziel muß die Replantation sein.
Unter der Fragestellung, welche Transportbehältnisse bzw. welche Kühlelemente zum optimalen Transport von Amputaten geeignet sind, wurden verschiedene Meßreihen differenter Transportalternativen bei gleichen Ausgangsbedingungen an Amputatersatz durchgeführt.
Die Effektivität der Kühlleistung erwies sich bei den von der Industrie angebotenen Amputatbeuteln und Kühlmitteln, gemessen an 4°C Optimaltemperatur, zum Teil als problematisch.
Mit vergleichsweise einfachen Mitteln zusammengestellte Transportbehältnis-Kühlmittel-Kombinationen konnten dagegen gute Testergebnisse erzielt werden.
Eine Eiswürfel-Wasser-Mischung mit Innen- und Außenbeuteln aus Polyethylen und steriler Abdeckung des Amputates mittels Kompresse zeigte sich mit Tiefsttemperaturen unter 10°C als wirkungsvolles und einfaches Kühlmittel. Für größere Amputate eignet sich in den Wintermonaten auch Schnee als alternatives Kühlmittel, während er bei kleineren Amputaten potentiell Gewebeschäden verursachen kann. Die Amputatkühlung mit Hilfe eines Kühlakkus und Wasser stellte sich ebenfalls als geeignete, wenn auch durch die Starre des Kühlakkus weniger praktikable Alternative heraus. Auch konventionelle Kühltaschen sind als Außenbeutel prinzipiell geeignet, durch stark inhomogene Amputatkühlung aber im Vergleich zu den anderen Alternativen als eher nachrangig einzustufen.
Summary
Prehospital management of the acute limb amputation places great demands on the emergency service personnel. The initial treatment of amputated limbs often determines the success of later clinical attempts of replantation. So far no kind of prosthesis could ever take the place and the original biomechanical functions of the original limb in the prehospital setting.
Objective of this experimental study was the examination of several alternatives for transportation and conservation of amputated limbs.
Commercially manufactured ”amputation bags” for amputated limbs and corresponding cooling agents showed lesser effectiveness and efficacy. In combination of a variety of common household items significantly better results were obtained:
A combination of two polyethylene bags cooled by a mixture of ice-cubes and water turned out to be simple, effective (temperature below 10°C) and efficient. For larger limbs (arms, legs) during winter snow may be regarded as an alternative cooling agent, while it can cause damage to smaller limbs due to the low temperature.
The interior bag can also be lined with aluminum foil.
The effect of cooler boxes and cooling accumulators seems to be quite sufficient as well. Nevertheless, with these objects cooling quality is not as homogeneous as with the other alternative methods, probably due to the rigidity of the material.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Lackner, C., Reith, M., Knöll, A. et al. Amputatversorgung in Notfallmedizin und Rettungswesen . Notfall 2, 141–149 (1999). https://doi.org/10.1007/s100490050116
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s100490050116