Die Symptome der akuten Kohlenmonoxid(CO)-Vergiftung sind oft unspezifisch, so daß sie auch heute noch ein differentialdiagnostisches und therapeutisches Problem bleibt. Klinische Veränderungen des Zustandes des Patienten können unerkannt bleiben oder die Diagnose wird verzögert gestellt. Die Prognose der betroffenen Personen kann bei adäquater Behandlung als gut angesehen werden. Der gemessene COHb-Blutspiegel korreliert häufig nicht mit der klinischen Symptomatik und erlaubt keine Rückschlüsse auf das Auftreten neurologischer Spätsymptome. Die
▸ hyperbare Oxygenation (HBO) eignet sich, CO schnell zu eliminieren und ist im Vergleich mit der normobaren Sauerstoffgabe mit einer deutlichen Senkung der Mortalität und Langzeit-Morbidität verbunden. Aus diesen Gründen sollte mit der hyperbaren Sauerstofftherapie sobald als möglich begonnen werden. Bei Vorliegen einer neurologischen Symptomatik, passagerem Bewußtseinsverlust und bei einer CO-Vergiftung in der Gravidität (wegen des hohen fetalen Risikos) ist eine hyperbare Oxygenation angezeigt. Ist bei dem Patienten aufgrund anamnestischer und situativer Hinweise (Eigen- oder Fremdanamnese, Schwelbrand, Fundort Garage etc.) auf eine CO-Ätiologie der Vergiftung zu schließen, sollte bald nach Krankenhausaufnahme über die Rettungsleitstelle ein Transport unter adäquater normobarer Sauerstofftherapie zum nächsten geeigneten Druckkammerzentrum organisiert werden, in dem auch eine adäquate Versorgung unter intensivmedizinischen Bedingungen gewährleistet ist.
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Muggenthaler, KH., Busch, R., Helm, M. et al. Akute Kohlenmonoxidvergiftung . Notfall & Rettungsmedizin 2, 51–59 (1999). https://doi.org/10.1007/s100490050100
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