Skip to main content
Log in

Akut- und Erstversorgung von Brandverletzten

Primary treatment of burn patients

  • CME Zertifizierte Fortbildung
  • Published:
Notfall + Rettungsmedizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Schwere Verbrennungen und die damit einhergehende Verbrennungserkrankung stellen für den Patienten eine lebensbedrohliche Situation dar. Die im Langzeitverlauf vorhandene oder wiedererworbene Lebensqualität ist für die Betroffenen von immenser Bedeutung. Dabei ist bereits die initial korrekte Einschätzung der Verbrennungsschwere und die Einleitung leitliniengerechter Therapiemaßnahmen durch das Rettungsteam von großer Wichtigkeit. Ziele der Erstmaßnahmen sind zunächst die Vermeidung eines weiteren thermischen Schadens, eine adäquate Schmerzbehandlung sowie die Verhinderung einer Hypothermie und einer Wundinfektion. Darüber hinaus stellen die Sicherung der Atemwege, insbesondere beim Inhalationstrauma, und die Kreislaufstabilisierung bei verbrennungsassoziierter Hypovolämie oder im Rahmen der Thermokombinationsverletzungen wesentliche Maßnahmen dar. Patienten mit schweren Verbrennungen sollten unmittelbar in Verbrennungszentren verbracht oder in geeigneten Kliniken stabilisiert und zeitnah dorthin verlegt werden.

Abstract

Severe burns and sequelae of burns pose a life-threatening situation for the patient. In long-term follow-up, quality of life is of high relevance for the person concerned. Correct evaluation of the initial burn severity and initiation of therapy according to the guidelines by the emergency medical service is highly important. The goals of the first aid treatment are prevention of further thermal injury, adequate pain management, and avoidance of hypothermia and wound infection. In addition, protection of the respiratory tract especially in case of inhalation trauma and stabilization of circulation in burn-associated hypovolemia or in case of collateral trauma are essential. Severely burned patients should be directly admitted to a burn center or be transferred after stabilization in another hospital.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 7

Literatur

  1. http://www.verbrennungsmedizin.de Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin, Verbrennungsstatistik, Auszüge aus den Jahresstatistiken 2011–2013. Zugegriffen: 28. Feb. 2015

  2. Hettiaratchy S, Papini R (2004) Initial management of a major burn: II. Assessment and resuscitation. BMJ 29:101–103

    Article  Google Scholar 

  3. Giretzlehner M, Kamolz LP, Dirnberger J, Owen R (2012) The future of wound documentation: three-dimensional, evidence-based, intuitive and thorough. In: Kamolz LP, Jeschke MG, Horch RE, Küntscher M, Brychta P (Hrsg) Handbook of Burns. Volume 2: Reconstruction and Rehabilitation. Springer, Heidelberg, S 91–96

  4. Berger A, Hierner R (2003) Plastische Chirurgie. Springer, Heidelberg

  5. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e. V. (DGV) (www.verbrennungsmedizin.de); AWMF-Leitlinien Register Nr. 044/001 –S1-Leitlinie Verbrennungsmedizin/Thermische und chemische Verletzungen (01/2015)

  6. Hoppe U, Klose R (2005) Das Inhalationstrauma bei Verbrennungspatienten: Diagnostik und Therapie. Intensivmedizin 42:425–439

    Article  Google Scholar 

  7. Tobiasen J, Hiebert JM, Edlich RF (1982) The abbreviated burn severity index. Ann Emerg Med 11:260–262

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  8. Kramer GC (2012) Pathophysiology of burn shock and burn edema. In: Herndon DN (Hrsg) Total Burn Care, 4. Aufl. Elsevier, Philadelphia, S 103–113

  9. Adams HA, Hartmann B, Lehnhardt M, Mailänder P, Menke H, Reichert B, Rennekampff HO, Sinnig M, Vogt PM (2013) Erste Hilfe bei Brandverletzungen – eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV). http://www.verbrennungsmedizin.de/leitlinie-erste-hilfe-brandverletzungen.php. Zugegriffen: 28. Feb. 2015

  10. Lonnecker S, Schoder V (2001) Hypothermie bei brandverletzten Patienten – Einflüsse der präklinischen Behandlung. Chirurg 72:164–167

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  11. Allison K, Porter K (2004) Consensus on the pre-hospital approach to burns patient management. Injury 35(8):734–738

    Article  PubMed  Google Scholar 

  12. Adams HA, Vogt PM (2010) Die notfall- und intensivmedizinische Grundversorgung des Schwerbrandverletzten. Anästh Intensivmed 51:90–112

    Google Scholar 

  13. Adams HA (2007) Volumen-und Flüssigkeitsersatz – Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakokinetik und klinischer Einsatz (Teil I). Anästh Intensivmed 48:448–460

    Google Scholar 

  14. Sander F, Beneker J (2015) Transport des brandverletzten Patienten. In: Lehnhardt M, Hartmann B, Reichert B (Hrsg) Verbrennungschirurgie. Springer, Heidelberg (Im Druck)

  15. Merkblatt 06/02 zur Zusammenarbeit Feuerwehr – Luftrettung; Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes (vfdb) vom. Zugegriffen: 16. Juni 2014

  16. Küntscher MV, Hartmann B (2004) Zielparameter der Volumensubstitution nach Verbrennungstrauma. Intensivmed Notfallmed 41:499–504

    Article  Google Scholar 

  17. Hartmann B, Ottomann C (2012) Outpatient burn care. In: Jeschke MG, Kamolz LP, Sjöberg F, Wolf SE (Hrsg) Handbook of Burns Volume 1: Acute Burn Care. Springer, Heidelberg, S 431–450

  18. Janzekowic Z (1970) A new concept in the early excision and immediate grafting of burns. J Trauma 10(12):1103–1108

    Article  Google Scholar 

  19. Rosenberg L, Krieger Y, Bogdanov-Berezovski A, Silberstein E, Shoham Y, Singer AJ (2014) A novel rapid and selective enzymatic debridement agent for burn wound management: a multi-center RCT. Burns 40(3):466–474

    Article  PubMed  Google Scholar 

  20. Horch RE, Schmidt VJ (2012) Burn reconstruction: Skin substitutes and tissue engineering. In: Kamolz LP, Jeschke MG, Horch RE, Küntscher M, Brychta P (Hrsg) Handbook of Burns, Volume 2: Reconstruction and Rehabilitation. Springer, Heidelberg, S 149–167

  21. Bloemen MC, van Zuijlen PP, Middelkoop E (2012) Twelve year follow up: a clinical study on dermal regeneration. In: Kamolz LP, Jeschke MG, Horch RE, Küntscher M, Brychta P (Hrsg) Handbook of Burns, Volume 2: Reconstruction and Rehabilitation. Springer, Heidelberg, S 169–180

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to F. Sander.

Ethics declarations

Interessenkonflikt

F. Sander und B. Hartmann üben für die Firma MediWound Germany GmbH eine vergütete Beratertätigkeit aus. NexoBrid® ist ein Produkt der Firma MediWound.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Was ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen IIa- und IIb°igen Verbrennungen?

Die Blasenbildung

Die Schmerzen

Der Erhalt von Hautanhangsgebilden

Die Rekapillarisierung

Die konservative Behandlung

Worin unterscheiden sich II- und III°ige Verbrennungen?

III°ige Verbrennungen sind nicht schmerzhaft

II°ige Verbrennungen brauchen nicht operiert werden

Nur III°ige Verbrennungen sind eine Indikation für ein Verbrennungszentrum

In der Thrombosierung subkutaner Venen

In der Ausprägung des Kapillarlecks bei großen Verbrennungsflächen

Welche Antwort ist richtig? Ein 43-jähriger Mann (80 kg KG, sonst gesund) mit II- und III°igen Verbrennungen, 35 % vKOF mit Inhalationstrauma …

benötigt zu Beginn 600 ml/h Infusion nach der Parkland-Baxter-Formel

benötigt bis zu 16 l Infusionsmenge in den ersten 24 h

hat einen ABSI-Score von 8

hat eine Sterbewahrscheinlichkeit von 60 %

benötigt anfangs bereits kolloidale Volumenersatzmittel

Welche Aussage bezüglich Verbrennungen im Kindesalter trifft zu?

Im Kleinkindesalter sind Verbrühungen seltener als Verbrennungen

Die „Neuner-Regel“ ist bei Kindern identisch anzuwenden wie beim Erwachsenen

Kinder sind eher hypovolämie- und unterkühlungsgefährdet als Erwachsene

Hitzespeichernde Kleidung soll erst in der Klinik entfernt werden

Kaltwasserbehandlung soll in der Erst- oder Laienhilfe bei Kindern unterbleiben

Welche Antwortgilt beim Inhalationstrauma (IHT)?

100% O2-Gabe und PEEP-Beatmung sind Therapie der ersten Wahl bei CO-Vergiftung mit Bewusstseinsverlust

Das IHT kommt häufig bei Unfällen im Freien vor

Die konventionelle Pulsoxymetrie ist bei CO-Vergiftungen diagnostisch richtungsweisend

Ein vesikuläres Atemgeräusch schließt ein IHT aus

Beim IHT liegen im wesentlichen Hypoxie und blasses Hautkolorit vor

Was gilt für die Patientenverlegung in ein Brandverletztenzentrum (BVZ)?

Die zentrale Anlaufstelle Schwerbrandverletzte in Hamburg muss informiert werden

Jede Gesichts- oder Handverbrennung muss in ein BVZ eingewiesen werden

Verbrennungen ohne Begleitverletzungen stellen keine Zentrumsindikation dar

Die Einweisungskriterien orientieren sich am ABSI-Score

Jede Starkstromverletzung muss in ein BVZ eingewiesen werden

Warum ist eine exakte Bestimmung der verbrannten Körperoberfläche (vKOF) beim Schwerbrandverletzten wichtig?

Um die richtige Zielklinik und die adäquate Volumentherapie zu wählen

Um die intensivmedizinischen Zielparameter richtig zu ermitteln

Um die Indikationsschwelle zur prophylaktischen Antibiotikatherapie zu ermitteln

Um die Dauer der Kaltwassertherapie zu bestimmen

Um präklinisch die genaue Mortalitätsrate zu ermitteln

Welche Maßnahme wird zur präklinischen Verbrennungswundversorgung durchgeführt?

Auftragung antiseptischer und/oder wundheilungsfördernder Externa

Blaseneröffnung oder -abtragung

Ausgiebige Wundsäuberung und -spülung

Sterile Wundabdeckung und Verband

Keine, da wegen Schmerzen und Kontaminationsgefahr die Wunde möglichst unberührt belassen werden soll

Eine 72-jährige Frau liegt wach und ansprechbar, aber desorientiert mit multiplen III°igen streifenförmigen Verbrennungen an Gesicht, Hals, rechte Schulter, Thorax und Oberarm, insges. 4 % vKOF, im Schlafzimmer vor dem Heizkörper. Welche(s) der folgenden Begleittraumen oder -erkrankungen können sie ausschließen?

Knöcherne oder intrakranielle Begleitverletzungen

Kontaktverbrennung

Internistische oder neurologische Grunderkrankungen

Inhalationstrauma

Exsikkose

Wodurch ist die erste Phase der Verbrennungserkrankung gekennzeichnet?

Chirurgisch notwendige Débridementmaßnahmen

Einsetzende Narbenbildung

Kapillarleck und Volumenverschiebung

Wundinfektionen

Eine Mortalitätsrate > 50 %

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Sander, F., Hartmann, B. Akut- und Erstversorgung von Brandverletzten. Notfall Rettungsmed 18, 529–543 (2015). https://doi.org/10.1007/s10049-015-0062-4

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s10049-015-0062-4

Schlüsselwörter

Keywords

Navigation