Zusammenfassung
Insbesondere außerhalb der regulären Arbeitszeit reichen die vorhandenen personellen Ressourcen eines Krankenhauses zur Bewältigung einer größeren Schadenslage in der Regel nicht aus, sodass weitere Mitarbeiter alarmiert werden müssen. Mehrere Münchner Kliniken nutzen hierfür ein automatisiertes Alarmierungssystem, das nach Aktivierung des entsprechenden Alarmierungsplans durch autorisiertes Personal in kurzer Zeit alle benötigten Mitarbeiter benachrichtigt. Der Verlauf der Alarmierung wird in Alarmberichten, die der Einsatzleitung übermittelt werden, exakt dokumentiert. Dadurch liegen zeitnah Angaben zur Erreichbarkeit und Verfügbarkeit jedes einzelnen Mitarbeiters einschließlich Eintreffzeit vor. Am Klinikum der Universität München wurde zudem ein klinikinternes Modul für die Verwaltung und Pflege der Alarmierungspläne implementiert. Dies ermöglicht eine Verbesserung der Datenqualität sowie eine Reduzierung des personellen Aufwands durch Festlegung mehrerer Berechtigungsebenen und Etablieren von Automatismen zur Überprüfung der Daten. Auf Grundlage der Ergebnisse zweier Probealarme mit jeweils über 6200 benachrichtigten Personen können die daran beteiligten Münchner Kliniken von einer Erreichbarkeit von ca. 50% und einer Verfügbarkeit von ca. 35% der Mitarbeiter ausgehen und diese Zahlen entsprechend in ihre Alarm- und Einsatzplanung einbeziehen.
Abstract
Especially outside regular working time the immediately available personal resources in hospitals are not high enough to cope with mass casualty incidents. Therefore, further staff has to be informed. Some hospitals in Munich use an automated alert system which calls all necessary employees after being activated by authorized personnel. Ongoing reports on the status are delivered to the operation headquarter. Responsible personnel can thus promptly check who has already been contacted and who is available and in which time. At the Clinical Center of the University of Munich we additionally use an internal application for data management of the alert plans. This provides a high quality of the data and reduces personal effort through creating different levels of authorization and using automatic procedures for data check. The results of two test alarms each with more than 6.200 people called show that the participating Munich hospitals can assume for further planning that approximately 50% of staff can be attained by phone and approximately 35% is available to come to the hospital.
Notes
Die Anzahl der Anrufe werden zur besseren Übersichtlichkeit als „Wellen“ dargestellt, wobei es in Realität zu Überschneidungen kommen kann und eine exakte Trennung der „Wellen“ ggf. nicht möglich ist (z. B. können bei Beendigung der 1. “Anrufwelle“ mit 6241 Anrufen, also der Gesamtzahl aller zu benachrichtigenden Personen, einige wenige Mitarbeiter bereits zum 2. Mal angerufen worden sein, während andere noch gar nicht kontaktiert wurden).
Literatur
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Grimm P (1990) Katastrophenschutz im Krankenhaus. Zuckschwerdt, München
Interessenkonflikt
Keine Angaben.
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Authors and Affiliations
Consortia
Corresponding author
Additional information
AG Krankenhausalarmierung München
W. Bischoff, Klinikum Schwabing, Städtisches Klinikum München GmbH
M. Els, Klinikum Neuperlach, Städtisches Klinikum München GmbH
R. Fisch, Klinikum Bogenhausen, Städtisches Klinikum München GmbH
C. Götz, F24 AG, München
P. Schneider, Klinikum Harlaching, Städtisches Klinikum München GmbH
T. Zilker, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
T. Leineweber*, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main (*für die Ergebnisse des Frankfurter Probealarms)
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Urban, B., Meisel, C., Lackner, C. et al. Alarmierung der Klinikmitarbeiter bei größeren Schadenslagen. Notfall Rettungsmed 11, 28–36 (2008). https://doi.org/10.1007/s10049-007-0963-y
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