Zusammenfassung
Trotz einer fast 100-jährigen Tradition des Einsatzes von Adrenalin bei der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) erwecken verschiedene Studienergebnisse Zweifel hinsichtlich Effektivität und Nebenwirkungsprofil. Die Erfahrung, dass endogenes Vasopressin in akut lebensbedrohlichen Situationen verstärkt ausgeschüttet wird, lässt den Schluss nahe liegen, dass exogen zugeführtes Vasopressin den CPR-Erfolg steigern könnte. Tierexperimentell konnten durch die Gabe von Vasopressin bessere Überlebensergebnisse erzielt werden, auch bei der außerklinischen Reanimation zeigten sich Vorteile. Entsprechend ist Vasopressin in die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation aufgenommen worden. Zwar sind noch lange nicht alle Fragen beispielsweise hinsichtlich Dosierung, Indikation oder Einsatz bei Kindern geklärt, jedoch zeichnet sich bereits ab, dass in Zukunft der Einsatz von Vasopressoren bei der Reanimation wesentlich individueller gestaltet werden muss als dies bisher der Fall ist.
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Wenzel, V., Lindner, K. Katecholamine/Vasopressoren: Adrenalin oder Vasopressin?. Notfall & Rettungsmedizin 5, 273–279 (2002). https://doi.org/10.1007/s10049-002-0455-z
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DOI: https://doi.org/10.1007/s10049-002-0455-z