Traumatische Schäden am Rückenmark

Zusammenfassung

Aufgrund ihrer Häufigkeit und den oft schwerwiegenden Folgen stellen Verletzungen des gesamten Rückenmarks, insbesondere des zervikalen Myelons, ein großes Problem bei der medizinischen Versorgung dar. In einer retrospektiven Untersuchung wurden 87 Patienten, 32 Frauen (37%) und ¶55 Männer (63%), die in den Jahren von 1993–1999 aufgrund eines spinalen Traumas an der Halswirbelsäule operiert worden waren, erfasst und nachuntersucht. Ziel der Studie waren eine Prüfung epidemiologischer Daten sowie eine vergleichende Analyse prä- und postoperativer neurologischer Befunde. Alle Patienten wurden ventral fusioniert, 4 von ihnen zusätzlich dorsal stabilisiert. Vom Behandlungsregime wurden alle Patienten entsprechend dem NASCIS-II-Schema mit Methylprednisolon behandelt, 63 (72%) wurden präoperativ extendiert. Bei einer abschließenden Kontrolluntersuchung nach 12 Monaten zeigten 52 (93%) der Patienten neurologische Verbesserungen, bei 48 (86%) von ihnen manifestierten sich diese in einer Anhebung um mindestens 1 Grad im ASIA-Score. Bei 4 (7%) der Patienten war eine persistierende komplette Querschnittsymptomatik nachzuweisen. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren 12 Patienten (22%) berufstätig. Es wurde eine 100%ige Fusionsrate entsprechend radiologischer ¶Kriterien erreicht.

Abstract

Acute spinal cord injury is a serious posttraumatic condition, with only very limited treatment options available. The goal of this retrospective study was to assess the clinical outcome of neurosurgically treated patients with cervical spinal cord injury. Between 1993 and 1999, 87 patients (55 male and 32 female) were admitted with a spinal trauma. All received standard 24-h i.v. methylprednisolone infusion according to the NASCIS II protocol and were simultaneously treated by instrumented ventral cervical fusion. Four patients had an additional dorsal fusion during the same surgical session. One year after surgery, 52 (93%) of the patients were found to have a better neurological status than preoperatively: 48 patients (86%) had improved by at least one ASIA grade. There were no permanent surgical complications except for 1 case with screw backout. Control X-rays showed solid bony fusion in all patients.