Zusammenfassung
Massenanfälle von Erkrankten oder Verletzten im maritimen Umfeld stellen Rettungskräfte vor besondere Herausforderungen, da zum einen personell limitierte Ressourcen vorliegen, zum anderen lange Eingriffszeiten zu überbrücken sind und häufig nur unzureichendes Material auf Schiffen vorgehalten wird. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt KOMPASS (Kompetenz und Organisation für den Massenanfall von Patienten in der Seeschifffahrt, Förderkennzeichen 13N13255 bis 13N13260) liefert wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für Erstmaßnahmen an Bord. Der nautischen Crew kommt hierbei eine besondere Bedeutung sowohl für organisatorische Aufgaben als auch die medizinische Erstversorgung zu. Es wurden Empfehlungen ausgesprochen, wie an Bord befindliches medizinisches Fach- und Laienpersonal strukturiert in das Schadensmanagement integriert werden kann. Neben der frühzeitigen Kommunikation zu landseitigen Hilfestellen sollen Patienten an dafür vorbereiteten Ablagen gesammelt und dokumentiert werden, eine Priorisierung der Behandlung und schließlich die Ordnung des Raumes für therapeutische Bemühungen erfolgen. Durch elektronisch gestützte Triage und ein vernetztes autarkes Tablet‑/Laptop-System kann die Effektivität der An-Bord-Versorgung erheblich gesteigert und gleichzeitig die Kommunikation zur professionellen landseitigen Hilfe zeitnah sichergestellt werden. Die Übernahme des Managements durch den leitenden Notarzt See und ein Verletztenversorgungsteam wird hierdurch gewährleistet.
Abstract
Mass casualties of sick or injured persons in the maritime environment present rescue workers with particular challenges because limited personnel resources are available, long intervention times have to be bridged and often only insufficient material is stored on ships. The joint project KOMPASS (competence and organization for mass casualties of maritime patients, grant numbers 13N13255–13N13260) funded by the Federal Ministry of Education and Research provides scientifically based recommendations for initial measures on board. The nautical crew is of particular importance for both organizational tasks and primary medical care. Recommendations were given on how to integrate on-board medical and lay personnel in a structured way into management of injured and rescued persons. In addition to early communication on landside assistance, patients should be collected on assembly points prepared for this purpose and documented, followed by a prioritization of treatment and finally the organization of the area for treatment. Through electronically assisted triage and a networked self-contained tablet/laptop system, the effectiveness of on-board treatment can be greatly increased while ensuring communication with the professional shore help in a timely fashion. The takeover of the management by the leading emergency doctor “Sea” and an injury treatment team is thereby ensured.
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Interessenkonflikt
S. Schulz-Drost, M. Weigeldt, S. Trach, E. Henning, A. Ekkernkamp und D. Gümbel geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Der erweiterte Interessenkonflikt wird im Anhang dargestellt.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Anhang
Anhang
Förderung
Dieses Projekt wird im Rahmen der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Schutz und Rettung bei komplexen Einsatzlagen“ gefördert.
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Fördergeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dienstsitz Bonn Heinemannstraße 2, 53175 Bonn; mehr zum Bereich Sicherheitsforschung des BMBF unter: www.sifo.de
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Förderhinweis: Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Fördernummer 13N13255 – 13N13260
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Projektträger: VDI Technologiezentrum GmbH, Projektträger Sicherheitsforschung, VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf
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Schulz-Drost, S., Weigeldt, M., Trach, S. et al. Kompetenz und Organisation für den Massenanfall von Patienten in der Seeschifffahrt. Trauma Berufskrankh 20, 196–204 (2018). https://doi.org/10.1007/s10039-018-0399-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s10039-018-0399-2