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Indikationsprüfung neuer Prothesenpassteile bei Oberschenkelamputierten

Testing the indications for new prosthetic components in transfemoral amputees

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Trauma und Berufskrankheit

Zusammenfassung

Auf das Gehen, Stehen und Treppensteigen ausgelegte Beinprothesen sind Körperersatzstücke, die dem Ersatz des fehlenden Körperteils und dessen ausgefallenen Funktionen dienen. Beim unmittelbaren Behinderungsausgleich gilt das Gebot eines möglichst weitgehenden Ausgleichs des Funktionsdefizits. Das Ziel der Versorgung ist letztendlich ein „Gleichziehen mit einem gesunden Menschen“. Insbesondere die Entwicklung elektronischer Steuerungskonzepte in Prothesenkniegelenken ermöglicht einen weitergehenden Behinderungsausgleich, auf den Versicherte einen Anspruch haben, wenn er sich umfassend auf den Alltag auswirkt. Bei den gesetzlichen Unfallversicherungen besteht ein steigender Bedarf nach Überprüfung bzw. Stellung der Indikation für moderne mikroprozessorgesteuerte Prothesenpassteile. Der Kostenträger soll durch die Indikationsprüfung die Möglichkeit erhalten, dem amputierten Unfallverletzten das tatsächlich „geeignete Mittel“ zur Verfügung zu stellen und die notwendige Qualitätssicherung durchzuführen, um die hohen Kosten moderner Prothetik zu rechtfertigen. Nicht zuletzt muss die Versorgung auch wirtschaftlich sein. Hierfür ist der Nachweis eines objektivierbaren wesentlichen Gebrauchsvorteils durch das neue Hilfsmittel erforderlich. Im Rahmen einer mehrtägigen stationären Indikationsprüfung erfolgt eine umfangreiche Testung im Ganglabor und im Gehparcours zunächst mit der vorhandenen Prothetik. Nach der Probeversorgung mit dem zu testenden Passteil und einer Gebrauchsschulung werden die Tests mit dem neuen Prothesenpassteil wiederholt. Der Vergleich der Testergebnisse ermöglicht eine fundierte Aussage hinsichtlich der medizinischen Notwendigkeit einer Versorgung mit neuen Prothesenpassteilen, die auf jahrelanger Erfahrung, standardisierten Testverfahren und objektiven Testergebnissen basiert.

Abstract

Leg prostheses designed for normal walking, standing and climbing stairs are prostheses that serve as the direct replacement of the missing body part and its absent features. The disability should be compensated as far as possible. The aim of treatment is ultimately to be on an equal par with a healthy person. In particular, the development of electronic control concepts in prosthetic knee joints allows an extended compensation of the disability, which the insured persons are entitled to claim if it comprehensively impacts on everyday life. There is an increasing need for the statutory accident insurance to check the indications of modern microprocessor-controlled prosthetic components, partly due to the rising costs. With the testing the insurance companies have the possibility of providing the amputee with a really appropriate means and to perform the necessary quality assurance, also in order to justify the high costs of modern prosthetics. Last but not least the treatment also has to be economically sound. For this purpose, the proof of a measurable significant advantage by using the new tools is required. During a hospital stay an extensive gait analysis and testing in a walking course is first performed with the existing prosthetics. After a test fitting with the new prosthetic part and instructions in use, the tests are repeated with the new prosthesis. The comparison of test results allows a professionally founded statement regarding the medical necessity of a provision with new prosthetic components based on years of experience, standardized test methods and objective test results.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4

Literatur

  1. Gemeinsame Richtlinien der Verbände der Unfallversicherungsträger über die Hilfsmittelversorgung im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung (§ 31 Abs. 2 Satz 2 SGB VII), Stand: 1. Juli 2011. www.dguv.de Zugriff: 25. Februar 2016

  2. Richtlinie des Gemeinsamen Bundesauschusses über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Hilfsmittel-Richtlinie), Stand: 17.7.2014, in Kraft getreten am 29.10.2014

  3. Endbericht zum Prüfauftrag „Festlegung von Indikationen für eine Versorgung mit dem ‚C-Leg‘ Kniegelenksystem der Fa. Otto Bock, Duderstadt“ für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales – Stand: 30. März 2006, Klinische Prüfstelle für orthopädische Hilfsmittel, Universitätsklinikum Münster

  4. Kuhr K (2008) Multivariate Analyse des funktionellen Zugewinns bei Kniegelenkssystemen (Diplomarbeit), Technische Universität Dortmund

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S. Simmel, S. Drisch, P. Augat und V. Bühren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

Alle Patienten, die über Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts zu identifizieren sind, haben hierzu ihre schriftliche Einwilligung gegeben. Im Falle von nicht mündigen Patienten liegt die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten oder des gesetzlich bestellten Betreuers vor.

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Es handelt sich um eine Übernahme des Beitrages 10.1007/s10039-016-0131-z.

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Simmel, S., Drisch, S., Augat, P. et al. Indikationsprüfung neuer Prothesenpassteile bei Oberschenkelamputierten. Trauma Berufskrankh 18, 103–107 (2016). https://doi.org/10.1007/s10039-016-0162-5

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