Katastrophenmedizin in der Bundesrepublik Deutschland

Zusammenfassung

Der weltweite Anstieg von Katastrophen und die Zunahme der terroristischen Bedrohungslage lässt die Katastrophenmedizin auch in Deutschland zunehmend in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit rücken. Nach dem 11.09.2001 wurden zwar bundesweite Einrichtungen als Warn- und Führungsinstitutionen gegründet, die Strukturierung der Vorbereitung auf den Katastrophenfall bleibt jedoch weiterhin Ländersache. Im Fall einer Katastrophe wird den Krankenhäusern eine Schlüsselfunktion zufallen. Einschlägige Analysen ergaben jedoch, dass zwar Krankenhauskatastrophenpläne verfügbar sind, deren Umsetzungsgrad jedoch dringend verbesserungsbedürftig erscheint. Aufbauend auf die Initiative TraumaNetzwerk^D DGU soll in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ein länderübergreifendes so genanntes „Katastrophennetzwerk“ erstellt werden. Es soll die Versorgungskapazitäten der darin eingebundenen Kliniken den vorbereitenden Planungen zur Verfügung stellen und den Kliniken die Vorbereitung auf das Großschadensereignis erleichtern.

Abstract

The worldwide increase in the number of natural disasters and the exacerbation of the situation with terrorist threats have meant that disaster relief has become increasingly important, in Germany as elsewhere. Since 9/11, various national warning institutes have been started up, while mass casualty incident treatment still has to be organized by the individual states. In the event of a disaster, hospitals will have a crucial function. Specific analyses have shown that mass medical emergency plans exist but the degree to which they can be implemented needs improvement. Based on the DGU trauma network, a national “disaster network” is planned in collaboration with the federal agency for civil defense and disaster relief (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, BBK), which should allocate treatment capacities of the member hospitals and ease their preparations for a major disasters.