Im Namen des Vorstandes unseres Landesverbandes heiße ich Sie zur diesjährigen Unfallmedizinischen Tagung herzlich willkommen. Besonders herzlich begrüße ich den Staatssekretär der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz des Landes Berlin, Herrn Dr. Schulte-Sasse, und danke ihm bereits jetzt dafür, dass er seine Grußworte an Sie richten wird.

Ich freue mich zu sehen, dass wiederum viele Ärztinnen und Ärzte unserer Einladung in das Estrel Convention Center gefolgt sind. Die große Zahl der ebenfalls teilnehmenden Vertreter der Unfallversicherungsträger belegt die traditionell partnerschaftliche und intensive Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Berufsgenossenschaften. Eine wichtige Aufgabe der Unfallmedizinischen Tagung ist es, gerade diese Zusammenarbeit noch zu verbessern. Ganz besonders eng ist diese Partnerschaft zwischen den Unfallversicherungsträgern und ihrem beratenden Arzt. Wie dies von den beratenden Ärzten gesehen wird, werden wir im Laufe unserer Tagung von 3 Vertretern erläutert bekommen.

Somit sind wir schon bei den Themen unserer Tagung, über die ich einen kurzen Überblick geben möchte: Die diesjährige Unfallmedizinische Tagung soll wiederum neueste wissenschaftliche Erkenntnisse für die optimale Versorgung Unfallverletzter vermitteln. Auftaktthema wird die Schultergelenkverletzung sein. Ich habe mir sagen lassen, dass das Schultergelenk das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers ist. Einer architektonischen Besonderheit zur Folge ist es allerdings auch das Gelenk, das am wenigsten gegen Verschiebung seiner Gelenkkörper gesichert ist. Besonderes Interesse wird das Thema aber wohl deshalb finden, weil es sich bei der Schultergelenkverletzung um eine häufig auftretende Verletzung handelt.

Im Kontrast zu diesen „alltäglichen“ Verletzungen wenden wir uns dann dem zweiten Thema des heutigen Tages, den Außenseitermethoden, zu. Ich gehe davon aus, dass nicht alle von der Wirksamkeit der pulsierenden Signaltherapie und der Osteopathie überzeugt sind. Daher erwarte ich hierzu eine besonders intensive Diskussion und möchte bereits jetzt zu einer regen Teilnahme auffordern.

Heute Nachmittag werden wir gemeinsam einen Blick in die Zukunft der Traumaversorgung wagen. Ich bin gespannt, zu welchen Ergebnissen die einzelnen Referenten kommen und wie sie die Zukunft der Traumaversorgung in den nächsten Jahren beurteilen werden. Leider darf unser Blick nicht immer auf stetige Verbesserung nach vorne gerichtet sein, sondern muss manchmal auch zurück auf Probleme gerichtet werden, die wir als längst überwunden angesehen haben. Deutlich macht dies der Sondervortrag, der sich mit der Renaissance der Infektionskrankheiten als Konsequenz menschlichen Handelns auseinandersetzt.

Den heutigen Tag beschließen ATLS und Laienreanimation. Herr Prof. Dr. Bouillon wird uns dabei über das bereits in 50 Ländern etablierte und standardisierte Konzept zur Qualitätsverbesserung der Schockraumversorgung informieren und die Frage beantworten, wie sich durch ATLS das Notfallmanagement verändert. Zum Abschluss werden wir erfahren, welche Vorteile die Laienreanimation bringt.

Unser zweiter Sitzungstag wird sich zum einen mit posttraumatischen Deformitäten und zum anderen mit Brennpunkten der Hand- und Mikrochirurgie befassen.

Bei der letzten Unfallmedizinischen Tagung vor 2 Jahren war die Kostensituation im Gesundheitswesen ein zentraler Diskussionspunkt. Obwohl sich bei der diesjährigen Tagung kein Beitrag ausdrücklich mit diesem Thema befasst, ist es, wie überall in der heutigen Zeit, natürlich weiterhin präsent. Vor dem Hintergrund des scheinbaren Spannungsfeldes von Qualität und Kosten haben Veranstaltungen wie die Unfallmedizinische Tagung besondere Bedeutung, weil sie durch wissenschaftliche Erkenntnisse Problemlösungen aufzeigen und auch konkrete Impulse für die tägliche Praxis der Heilbehandlung geben. Die Qualität unserer berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung ist international anerkannt. Dies wurde erst kürzlich deutlich, als sich China nach einer weltweiten Analyse verschiedener Unfallversicherungssysteme für die Reform seiner Unfallversicherung nach deutschem Vorbild entschied.

Gerade die Themen der diesjährigen Tagung scheinen mir geeignet zu sein, darzustellen, dass Erfolge von heute den Blick für die Welt von morgen nicht verstellen dürfen. Deshalb sollten wir gemeinsam alles daran setzen, den eingeschlagenen Weg des qualitätsbewussten Fortschritts kontinuierlich weiter zu gehen.

Zum Abschluss sei noch einigen Personen gedankt. Mein besonderer Dank geht zunächst an die wissenschaftlichen Leiter der Tagung, die Herren Prof. Dr. Ekkernkamp und Prof. Dr. Mittlmeier, an die Herren, die den Vorsitz zu den Hauptthemen haben, sowie an die Referentinnen und Referenten.

Damit eröffne ich die diesjährige Unfallmedizinische Tagung des Landesverbandes Nordostdeutschland der gewerblichen Berufsgenossenschaften und darf deren Leitung nun in die Hände von Herrn Prof. Dr. Ekkernkamp und Herrn Prof. Dr. Mittlmeier übergeben.