Frakturen des distalen Unterschenkels

Zusammenfassung

Frakturen des distalen Unterschenkels und des Sprunggelenks sind häufige Verletzungen. Bedingt durch ein Missverhältnis zwischen Weichteilmantel und knöchernen Strukturen kommt es hier häufig nach einwirkendem Trauma – primär oder sekundär – zum Weichteildefekt. Hochrasanztraumen sind hierfür zumeist nicht ursächlich verantwortlich zu machen. Die Folgen direkter Kontusionsareale bzw. von indirekten Hautschädigungen durch länger dauernde Luxationsstellungen werden in der Regel unterschätzt und treten erst nach Tagen klinisch in Erscheinung. Nur rasches konsequentes Management unter Einsatz aller Methoden der rekonstruktiven Chirurgie vermag es dann, einen Infekt – insbesondere bei bereits einliegendem Osteosynthesematerial – zu verhindern.

Abstract

Fractures of the distal lower leg and ankle are very common injuries. As the layer of skin protecting the bone is very thin at this point, such fractures are frequently complicated by primary or secondary soft tissue defects. In most cases this problem is not caused by high-energy trauma. Surgeons often underestimate the consequences of direct contusions or indirect skin damage arising from long-term alignments in luxation; the full extent of damage does not become obvious until some days after the fracture has been sustained, mostly when implants for internal fixation are already in place. In these circumstances osteitis can develop rapidly, unless rapid and consistent management drawing on all procedures of modern reconstructive surgery is implemented.