Unterkieferfraktur

Zusammenfassung

Komplikationen im Zusammenhang mit implantologischen Maßnahmen werden zukünftig aufgrund der immer größer werdenden Zahl inserierter Implantate rein quantitativ vermehrt zu beobachten sein. Eine der gravierendsten, aber äußerst seltenen Implantationsfolgen ist die Unterkieferfraktur. Sie tritt vorwiegend bei älteren Patienten mit extrem atrophischem Unterkiefer auf, v. a. dann, wenn die Implantate bikortikal verankert werden, oder nach Implantatentfernung. Das Risiko einer Fraktur steigt zusätzlich durch Schwächung des Unterkiefers infolge einer Osteomyelitis, ¶v. a. bei abwehrschwachen Patienten. Um Unterkieferfrakturen zu vermeiden, sollten deshalb Implantate im extrem atrophischen Unterkiefer nur unter Schonung der Gegenkortikalis oder erst nach entsprechender Kieferkammaugmentation inseriert werden. Desweiteren empfiehlt sich eine engmaschige klinische und röntgenologische Nachkontrolle, um Periimplantitiden und Knocheninfektionen, die das Risiko einer Unterkieferfraktur zusätzlich erhöhen, rechtzeitig zu erkennen.

Summary

Complications in connection with implantological measures will occur with greater frequency in the future, purely from the point of view of quantity, owing to the increasing number of implantations. One of the most serious, yet extremely rare consequences of implantation is fracture of the mandible. It occurs predominantly in older patients with extremely atrophic mandibles, especially if the dental implants are anchored bicortically, or after explantation of dental implants. The risk of a fracture is increased in addition by weakening of the mandible as a result of osteomyelitis, especially in patients with weak immune systems. In order to avoid fractures of the mandible, therefore, endosseous implants should not be placed into extremely atrophic mandibles, unless the opposing corticalis is protected or only after alveolar augmentation. Furthermore, close scrutiny is advisable during clinical and radiological post-check-ups, so that any periimplantitis or bone infections, which additionally increase the risk of mandibular fracture, can be detected in good time.