Fremdkörper in den Nasennebenhöhlen

Zusammenfassung

Fragestellung. Es soll dargestellt werden, welche Ursachen zur Inkorporation von Fremdkörpern in die Nasennebenhöhlen führen, welche Besonderheiten sich für Diagnostik und Therapie ergeben, welche Erreger hierdurch in die Nasennebenhöhlen gelangen und welche Folgeerkrankungen entstehen können.

Patienten. Es konnten 68 Fälle aus den zurückliegenden 5 Jahren ausgewertet werden: 43 Patienten waren männlich, 25 weiblich. Der Altersdurchschnitt betrug 29 Jahre bei den Männern und 37 Jahre bei den Frauen.

Ergebnisse. In unserem Patientengut war die iatrogene Verbringung unterschiedlichster Substanzen in die Nasennebenhöhlen mit fast 60% am häufigsten, es folgten Arbeitsunfälle mit 25%. Die Kieferhöhle war in 75% der Fälle betroffen, die Stirnhöhle in rund 18%. Die Siebbeinzellen und die Keilbeinhöhle waren seltener beteiligt. Das Erregerspektrum wies einen hohen Anteil von Mischinfektionen auf; überraschend häufig waren Aktinomyzeten und Aspergillus vorhanden. Wichtigste Akutkomplikationen waren Blutungen, Optikuskompressionen und Liquorrhöen. Bei den Spätkomplikationen standen Schmerzen, oft gemeinsam mit Sensibilitätsstörungen und Infektionen im Vordergrund.

Schlussfolgerungen. Bei einer Liegedauer über 4 Tage sollte immer ein Abstrich genommen werden. Stecken Fremdkörper in der Hinterwand einer Nasennebenhöhle fest, muss eine ausreichende Übersicht geschaffen werden, da das Risiko starker Blutungen besonders hoch ist.

Abstract

Aims. All cases of the last 5 years requiring foreign bodies to be removed from the paranasal sinuses were investigated as to causes, special aspects in diagnostics and therapy, occurrence of pathologic germs and possible sequels.

Patients. 68 cases were evaluated: 43 patients were male, 25 female. Average age was 29 years in males and 37 years in females.

Results. In our patients foreign bodies in the paranasal sinuses were in more than 60% the result of medical or dental procedures followed by industrial accidents (25%). The maxillary sinus was affected in 75%, the frontal sinus in about 18%. Involvement of the ethmoid or sphenoid sinus was rare. The spectrum of pathologic microbes was dominated by mixed infections, the share of actinomyces and aspergillus was unexpected high. Most important acute complications were bleeding, compression of the optic nerve and liquorrhoe. Late complications consisted mainly of pain – often associated with disturbances of sensibility- and infections.

Conclusions. A smear should be taken whenever the foreign body remained in the sinus for more than 4 days. Foreign bodies jammed in the posterior wall of the sinus require a sufficiently open view since the risk of heavy bleeding is especially high.