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Die chiropraktische Manipulation der Wirbelsäule ist eine anerkannte Methode zur Behandlung von zervikogenem Kopfschmerz. In einer Metaanalyse wurde ihr Stellenwert im Vergleich zu anderen manuellen Techniken wie zum Beispiel Massage untersucht.
Der zervikogene Kopfschmerz wird heute allgemein als sekundärer Kopfschmerz ausgehend von der Halswirbelsäule definiert. Die Diagnose ist nicht ganz einfach, auch die Abgrenzung zu einer Migräne gelingt aufgrund manchmal überlappender Symptome nicht immer einwandfrei.
Eine häufig empfohlene Behandlungsmethode für den zervikogenen Kopfschmerz ist die meist von Chiropraktikern angebotene spinale Manipulation (SMT). Bisherige Metaanalysen zur SMT bei zervikogenem Kopfschmerz ergaben insgesamt eine signifikante Wirksamkeit. Allerdings wurde die SMT in den einbezogenen Studien oftmals mit anderen Interventionen wie zum Beispiel Physiotherapie kombiniert.
Um den Stellenwert der SMT als einzelnem Therapiebaustein beurteilen zu können, wurde deshalb eine neue Metaanalyse lediglich mit Studien zur Therapie des zervikogenen Kopfschmerzes mit einer SMT-Einzelintervention an der Halswirbelsäule im Vergleich zu anderen manuellen Therapien durchgeführt.
Sieben Untersuchungen erfüllten die prädefinierten Einschlusskriterien für die Metaanalysen. Als manuelle Vergleichsbehandlungen wurden Nackendehnungsübungen, leichte oder tiefe Massagen sowie Manipulationen an weiter entfernten Körperbereichen als Scheininterventionen durchgeführt. Die einzelnen Studienergebnisse zur Veränderung bei Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigung wurden in einer Skala vereinheitlicht und hinsichtlich des kurzfristigen (> 2 Wochen bis ≤ 3 Monate), mittelfristigen (> 3 bis < 12 Monate) und langfristigen (≥ 12 Monate) Nutzens kategorisiert.
Langfristig Nutzen verschiedener Techniken vergleichbar
In der kurzfristigen Nachbeobachtung ergab sich bei der Reduktion der Schmerzintensität ein signifikanter, kleiner Effekt zugunsten der SMT (durchschnittliche Differenz [MD] -10,88), ein kleiner Effekt bei der Reduktion der Schmerzhäufigkeit (standardisierte MD [SMD] -0,35) und ein geringer, wenn auch signifikanter Effekt bei der Verbesserung von Bewegungseinschränkungen (MD -13,31).
Mittelfristig ergaben sich signifikante, kleine Verbesserungen zugunsten der SMT lediglich bei der Schmerzfrequenz (SMD -0,32), langfristig waren keine Unterschiede zwischen den Interventionen mehr erkennbar.
Fazit: Die Manipulation der Wirbelsäule bei zervikogenen Kopfschmerzen hat vor allem kurzfristig kleine, aber signifikante Vorteile bei der Schmerzreduktion und bei Bewegungsbeeinträchtigungen im Vergleich zum Beispiel zu Massage oder Nackenübungen. In der langfristigen Nachbeobachtung verschwinden diese Vorteile allerdings.
Fernandez M et al. Spinal manipulation for the management of cervicogenic headache: A systematic review and meta-analysis. Eur J Pain. 2020;24(9):1687-1702
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Kreutzkamp, B. Zervikogener Kopfschmerz: Spinale Manipulation kurzfristig wirksamer als andere Manualtherapien. Schmerzmed. 37, 12 (2021). https://doi.org/10.1007/s00940-021-3034-4
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