Die opioidinduzierte Obstipation (OIC) ist eine häufige Komplikation der Therapie mit Opioiden. Dennoch gibt es in Deutschland aktuell keine spezifische Leitlinie zur Behandlung der OIC. Als Orientierungshilfe für Ärzte hat eine deutsche Expertengruppe um Professor Martin Storr, Internist am Zentrum für Endoskopie Starnberg, und PD Dr. Stefan Wirz, Facharzt für Anästhesie am CURA-katholischen Krankenhaus, Bad Honnef, jetzt eine Konsensus-Empfehlung für die Diagnose und Therapie der OIC entwickelt. Die Experten raten darin nach Versagen von Laxanzien zu einer medikamentöse Therapie mit einem PAMORA (peripherally acting μ-opioid receptor antagonist), zum Beispiel orales Naloxegol (Moventig®).

Naloxegol ist ein pegyliertes Derivat des Opioid-Rezeptor-Antagonisten Naloxon. Als PAMORA wirkt es im Gastrointestinaltrakt, wobei es die obstipierende Wirkung von Opioiden reduziert, ohne dabei die opioidvermittelten analgetischen Wirkungen im Zentralnervensystem zu beeinträchtigen. Es ist indiziert zur Behandlung der opioidinduzierten Obstipation bei Erwachsenen, die nur unzureichend auf Laxanzien angesprochen haben.