_ Die Gesundheitsweisen legen in ihrem aktuellen Gutachten mehrere Ansätze für eine bedarfsgerechte Versorgung von Rückenschmerzen vor, die die Patienten weder über- noch unterversorgt zurücklässt und sie vor allem lange fit hält:

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Weniger Operationen und Bildgebung, dafür eine Stärkung der sprechenden Medizin fordern die Gesundheitsweisen für Rückenschmerz-Patienten.

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  • Bessere Information: Ärzte sollten Patienten verpflichtend darüber aufklären, dass bei unspezifischen Rückenschmerzen vor allem Bewegung wichtig und eine radiologische Diagnostik meist nicht zielführend ist.

  • Red flags als Maßgabe: Vor allem eine frühe Bildgebung nur bei entsprechenden Warnsignalen wie Lähmungen

  • Direktzugang der Patienten zur Physiotherapie sowie Einsatz von Blankoverordnungen (d.h. der Therapeut bestimmt die Anzahl der Sitzungen)

  • Sprechende Medizin stärken: Das könne über Verträge für eine besondere Versorgung nach Paragraf 140a SGB V geschehen. Über die Verträge sollte auch eine ambulante multimodale Schmerztherapie evaluiert werden.

  • Wirbelsäulen-Operationen in die Zweitmeinungs-Richtlinie des GBA aufnehmen, da es aktuell eine Fehlversorgung gebe.

  • Verpflichtendes Melderegister und Begründung für Wirbelsäulen-Operationen, etwa an das Deutsche Wirbelsäulenregister.