_ Sehstörungen während einer Migräneaura können unterschiedlicher Natur sein — von der Wahrnehmung von flimmernden Blitzen bis hin zu Gesichtsfeldausfällen. Die der Aura zugrunde liegenden Mechanismen sind allerdings aktuell nicht gut verstanden.

Magdeburger Forscher haben nun mithilfe der funktionellen Kernspintomografie (fMRT) den neuronalen Mechanismen der visuellen Symptomen nachgespürt, um so auch Zugang zu neuen Therapieansätzen zu bekommen, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Magdeburg.

Wissenschaftler des Dänischen Kopfschmerzzentrums, der Neurologie der Universität Kopenhagen und der Universitätsaugenklinik Magdeburg haben herausgefunden, dass verschiedene Aura-Symptome unterschiedliche Funktionsveränderungen im Gehirn widerspiegeln. Mit fMRT untersuchten sie fünf Patienten während Aura-Attacken [Arngrim et al. Ann Neurol 2017;82(6):925–39].

Sobald die Patienten das Auftreten und Fortschreiten von Sehstörungen berichteten, wurden sie sofort im Kernspintomografen untersucht. Dort wurden die Antworten der Sehrinde des Gehirns auf bewegte Schachbrettmuster gemessen.

Es zeigte sich, dass Patienten mit visuellen Aura-Symptomen wie Gesichtsfeldausfällen, erniedrigte Antworten der Sehrinde hatten, während Patienten, die beispielsweise Lichtblitze und Flimmern wahrnahmen, vergrößerte Antworten hatten, heißt es in der Universitätsmitteilung. Betrafen die visuellen Symptome beide Gesichtsfeldhälften, so wurden die Änderungen der Aktivität der Sehrinde auch in beiden Hirnhälften beobachtet.

Somit zeigten die Arbeitsgruppen dieses Kooperationsprojektes, dass unterschiedliche Aura- Symptome mit unterschiedlichen Antworten der Sehrinde zusammenhängen. Das verbesserte Verständnis der Migräne-Aura könnte auch Konsequenzen für eine effektive Behandlung haben, hoffen die Forscher.