Eine gut durchgeführte Palliativpflege am Ende des Lebens kann Schmerzen und andere Beschwerden lindern, seelischen Beistand leisten und eine gute Lebensqualität erhalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, die Palliativmedizin zu einem festen Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu machen und allen Patienten, die an einer zum Tode führenden Erkrankung leiden, anzubieten.

In dem aktuellen Review wurden insgesamt 14 Studien berücksichtigt. In sieben Studien wurden Modelle zu chronischen Erkrankungen (Demenz, Multiple Sklerose, chronische Herzinsuffizienz, HIV/AIDS und fortgeschrittene chronische Erkrankungen) evaluiert, in vier Studien ging es um die integrative Pflege in der Onkologie, drei Studien beschäftigten sich mit malignen und chronischen Erkrankungen, die zum Tode führten. Die meisten Studien kamen aus Großbritannien (sechs), zwei aus Spanien, zwei aus den Niederlanden und jeweils eine aus Italien, Deutschland, Norwegen und Frankreich.

Die Ergebnisse von 13 der 14 Studien erbrachten eindeutige Vorteile für die Anwendung ganzheitlicher Palliativmedizin: bessere Symptomkontrolle, eine geringere Belastung für die Pflegenden, Verbesserungen hinsichtlich Kontinuität und Koordination der Pflege, seltenere Klinikeinweisungen und Kostenersparnis. Auch verstarben die Patienten häufiger dort, wo sie es wünschten. Keine einzige der untersuchten Studien konnte ein in allen Punkten optimal funktionierendes Modell präsentieren.

Nach Ansicht der Reviewautoren kristallisierten sich folgende Parameter als entscheidend für eine gut funktionierende Palliativmedizin heraus:

  • Intervention, die auf die Behandlung von Symptomen wie zum Beispiel Dyspnoe, Schmerzen, Verstopfung, Erbrechen, Übelkeit, Diarrhoe und den Umgang mit psychischen Beschwerden wie Angst, Konfusion, Delirium zielt und die Bedürfnisse der Patienten und Angehörigen berücksichtigt.

  • Der (individuell) richtige Zeitpunkt, an dem mit der Palliativpflege begonnen wird.

  • Funktionierende Rahmenbedingungen für ein multidisziplinäres Team von Ärzten, Pflegenden, Psychologen, Sozialarbeitern und Verwaltungsmitarbeitern, die für die Betreuung Sterbender ausgebildet sind.

Fazit: Eine gut durchgeführte ganzheitliche Palliativmedizin mit gut ausgebildetem interdisziplinär arbeitendem Personal kann die Situation von Patienten mit einer chronischen Erkrankung an ihrem Lebensende erheblich verbessern.