Zusammenfassung
Hintergrund
Der Zug der Ambulantisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Dies wird dazu führen, dass viele Leistungen, die seit Jahren stationär erbracht werden, in Zukunft auf alternativen Wegen erbracht und abgerechnet werden müssen.
Fragestellung
Welche Optionen haben Leistungserbringer – vor allem aus der Perspektive der Gefäßmedizin –, sich auf den Prozess der Ambulantisierung einzustellen und Lösungen zu entwickeln, die für die Patienten, die Kliniken und das Gesundheitswesen tragfähig sind?
Material und Methode
Umfangreiche Datenanalysen der stationären und nicht stationären Leistungserbringung. Plausibilisierung anhand der tatsächlichen Dokumentation sind in den Kliniken erforderlich, um den Status quo zu erheben und die Belastbarkeit von stationären Fallzahlen und Casemixpunkten zu prüfen. Neben der Identifikation künftig potenziell ambulant zu erbringender Fälle muss hierbei auch die Erfassung der bisherigen ambulanten Leistungserbringung inhaltlich und quantitativ erfolgen.
Ergebnisse
Die Gestaltung neuer Strukturen hängt z. B. von ambulanten OP-Kapazitäten der jeweiligen Fachabteilungen einer Klinik ab und wie die Organisation und der Grad der Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Verschiedene Lösungsansätze sind z. B. die Schaffung/Ausweitung eigener ambulanter Versorgungsstrukturen, die Verlängerung der Nutzungszeiten/Mehrschichtsystem ambulanter Operationen und eine zunehmende ambulant/stationäre Verzahnung und Kooperation bis hin zur Bildung eines intersektoralen gefäßmedizinischen Zentrums.
Schlussfolgerungen
Aus Klinikperspektive ist es wichtig, nicht nur zu reagieren, sondern bereits im Vorfeld etwaiger veränderter Rahmenbedingungen aktiv den unausweichlichen Prozess zu gestalten. Diese Gestaltung wird immer und für jede Klinik individuell erfolgen müssen.
Abstract
Background
The course of progression to outpatient treatment will neither stop nor change its direction. Therefore, it is at least clear that many of the services which have been provided for years as inpatient treatment, in the future will need to be provided and billed by alternative ways.
Objective
Which options are available to service providers, especially from the perspective of vascular medicine, in order to adapt to the process of converting to outpatient treatment and to develop solutions that are acceptable to patients, hospitals and the healthcare system?
Material and methods
Comprehensive data analysis on the provision of inpatient and outpatient services. Control of the plausibility based on actual documentation is necessary in hospitals to ascertain the status quo and to check the reliability of inpatient case numbers and case mix points. In addition to the identification of future potential cases suitable for outpatient treatment, the content and quality of the outpatient services provided so far must also be ascertained.
Results
The organization of new structures depends, e.g., on the outpatient surgery capacities of the appropriate specialist department in a hospital and on how the organization and degree of collaboration can be constructed. Various approaches to solutions include the establishment or expansion of inhouse outpatient care structures, the extension of the utilization times or a multiple shift system of outpatient operations and an increasing interlocking and cooperation of outpatient and inpatient services up to the formation of an intersectoral center for vascular medicine.
Conclusion
From a hospital perspective it is important not only to react but also to actively shape the unavoidable process in advance of potentially altered framework conditions. This shaping must always be carried out individually for every hospital.
Literatur
Horneber M (2022) Auf Sicht fahren ist die neue Strategie. Vorstandsvorlage. f&w 9/2022:816
Unterlagen zum ambulanten Operieren nach § 115b SGB V. https://www.dkgev.de/themen/finanzierung-leistungskataloge/ambulante-verguetung/ambulantes-operieren-115b-sgb-v/. Zugegriffen: 15.11.2022
Gutachten nach §115b Abs. 1a SGB V erstellt von IGES Institut GmbH, Berlin
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Wenke, A., Franz, D. Leistungserbringung neu gedacht – Kooperationen und Netzwerke in der Gefäßmedizin. Gefässchirurgie 28, 117–126 (2023). https://doi.org/10.1007/s00772-023-00990-w
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00772-023-00990-w