Die alternde Bevölkerung in Deutschland, eine verbesserte Aufklärung und Wahrnehmung von Aortenerkrankungen und die flächendeckende Verfügbarkeit und der Einsatz von hochauflösenden Schnittbildverfahren haben dazu geführt, dass Typ-B-Aortendissektionen heute häufiger und frühzeitiger diagnostiziert werden. Ein besseres Verständnis der konservativen wie operativen Therapiestrategien sowie die ständige Verbesserung der Operationstechniken haben die Behandlungsstrategien der akuten und chronischen Typ-B-Aortendissektion in den vergangenen Jahren wesentlich verändert. Die Stentprothesenimplantation (TEVAR) hat sich als Goldstandard der Behandlung von komplizierten akuten Typ-B-Aortendissektionen mit Malperfusion innerer Organe oder mit Extremitätenischämie weitgehend durchgesetzt. Auch die „unkomplizierte akute Typ-B-Aortendissektion“ wird heute immer häufiger mit einer frühelektiven TEVAR behandelt, insbesondere wenn bestimmte morphologische Risikofaktoren eine spätere wahrscheinliche Interventionsnotwendigkeit bereits früh anzeigen.

Die „unkomplizierte akute Typ-B-Aortendissektion“ wird heute immer häufiger mit einer frühelektiven TEVAR behandelt

Bei der Behandlung der chronischen Typ-B-Aortendissektion haben sich ebenfalls neue Therapiestrategien etabliert. Auch hier zeigt sich ein Trend zu endovaskulären Verfahren, auch wenn die Ergebnisse des offen-chirurgischen Aortenersatzes weiterhin gut sind und insbesondere in asiatischen Behandlungszentren bei geringem Patientenalter unter 60 Jahren weiterhin den Behandlungsstandard darstellen.

Das vorliegende Themenheft nimmt diese neuen Entwicklungen im Bereich der bildgebenden Diagnostik, der konservativen und der operativen Therapie in den Fokus. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!

Ihr

Prof. Dr. Tilo Kölbel

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