Zusammenfassung
Der Trend in der Gefäßchirurgie vom offenen Operationsverfahren hin zur endovaskulären Versorgung von gefäßchirurgischen Indikationen zog auch einen deutlichen Wandel des Arbeitsplatzes im Operationssaal nach sich. So sind heute zur Durchführung komplexer endovaskulärer Verfahren Hochleistungsröntgenanlagen notwendig. Ebenfalls kommen immer mehr Hybridoperationssäle zum Einsatz. Dementsprechend steigt die Exposition durch Röntgenstrahlen vieler Gefäßchirurgen auf Ausmaße, die sonst nur interventionelle Radiologen oder Kardiologen erreichen. Dies hat zur Folge, dass dem Strahlenschutz in der gefäßchirurgischen Praxis immer mehr Bedeutung zukommt. So muss der Gefäßchirurg nicht nur alle Maßnahmen zum Patientenschutz und Schutz des eigenen Personals kennen, sondern er muss dem Thema Strahlenschutz auch auf administrativer und rechtlicher Ebene gewachsen sein. Im folgenden Artikel wird aus diesem Grund ein möglichst umfassender Überblick über die möglichen Maßnahmen zum Eigenschutz gegeben; ebenso werden die wichtigsten rechtlichen Grundlagen zum Betrieb von Röntgenanlagen erläutert.
Abstract
The trend in vascular surgery away from open procedures towards endovascular treatment for most indications in vascular diseases also implies a fundamental change in the working environment in the operating theater. In order to perform complex endovascular procedures moveable high-performance X-ray imaging systems or hybrid operating rooms are now necessary. This fact and in addition the increased endovascular workload, lead to considerably extended exposure times for vascular surgeons comparable to those otherwise only encountered in interventional radiology and cardiology. Therefore, it is important that the vascular specialist is not only aware of all measures of radiation protection for the patient and also for the operating room personnel but is also fully informed on the topic of radiation protection at the administrative and legal levels. This review article gives an overview of possible measures of radiation protection for the operating room personnel and also outlines the most important administrative and legal requirements for operating X-ray equipment.
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Interessenkonflikt
N. Attigah, T. Knoch, M. Wortmann, C. Wieker und P. Geisbüsch geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Prof. Dr. Dittmar Böckler hat einen Beratervertrag bei der Firma Siemens, Forchheim, Deutschland.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Redaktion
D. Böckler
R. Kolvenbach
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
Welche der folgenden Aussagen trifft zu? Um die Strahlendosis während eines endovaskulären Eingriffs für den Operateur zu verringern, ...
sollte der Operateur am besten auf der Seite der Strahlenquelle stehen.
sollte die Obertischposition gewählt werden.
sollte die „region of interest“ (ROI) möglichst gut eingezoomt werden.
spielt die Oberflächen-Fokus-Distanz für den Operateur keine Rolle.
sollte der Bildempfänger möglichst nahe an den Patienten herangebracht werden.
Welche der folgenden Aussagen zum Abstandsquadratgesetz trifft nicht zu?
Die Dosis der von einer Strahlenquelle ausgehenden Strahlung verringert sich mit dem Quadrat ihrer Entfernung von der Quelle.
Bei Verdopplung des Abstands zum Fokus beträgt die Strahlendichte die Hälfte des Ausgangswerts.
Bei Verdopplung des Abstandes zum Fokus beträgt die Strahlendichte 1/4 des Ausgangswerts.
Bei Verdreifachung des Abstands zum Fokus beträgt die Strahlendichte 1/9 des Ausgangswerts.
Eine Erhöhung der Dosis um das 4-Fache ergibt sich praktisch durch eine Abstandsverringerung um 50 %.
Müssen bei der Inbetriebnahme von Röntgeneinrichtungen besondere Vorschriften beachtet werden? Welche Aussage trifft zu?
Überhaupt nicht, da Gewerbefreiheit besteht.
Nein, es sei denn, es handelt sich um ein Gebrauchtgerät.
Die Abnahme durch den Hersteller bzw. Lieferanten reicht aus.
In jedem Fall; dabei muss vom zukünftigen Betreiber geprüft werden, ob eine Anzeige bei der zuständigen Behörde ausreicht oder eine Genehmigung erforderlich ist.
Die Abnahme gehört zu den gesetzlichen Pflichten des Strahlenschutzverantwortlichen.
Welche der folgenden Voraussetzung muss eine Person nach der Röntgenverordnung erfüllen, bevor sie zum Strahlenschutzbeauftragten bestellt werden kann?
Facharzt in Oberarztfunktion
Fachkunde im Strahlenschutz
Sachkunde im Strahlenschutz
Strahlenschutz, Grund- und Spezialkurs
Haftpflichtversicherung
Muss der Betreiber einer Röntgeneinrichtung einen Strahlenschutzbeauftragten bestellen? Welche Aussage trifft zu?
Ja, in jedem Fall.
Nein, nicht in jedem Fall.
Ja, wenn er nicht ausreichend Fachkunde im Strahlenschutz besitzt.
Nur bei bauartzugelassenen Geräten
Nur bei eigenständigen Fachabteilungen.
Welche Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen muss der Strahlenschutzbeauftragte nicht durchführen?
Tragen von Dosimetern im Kontrollbereich
Überwachung des Zugangs von Kontrollbereichen
Beachten der Tätigkeitsverbote
Außergewöhnliche Abläufe, die den Strahlenschutz betreffen, unverzüglich der zuständigen Behörde melden
Eigenhändiges Durchführen der Konstanzprüfung
Nennen Sie den Wert der Organdosis für die Hände, der im Kalenderjahr für strahlenexponierte Personen der Kategorie A nicht überschritten werden darf. Welche Aussage trifft zu?
6 mSv
150 mSv
500 mSv
1 Sv
20 mSv
Nennen Sie den Wert der Organdosis für das Auge, der im Kalenderjahr für strahlenexponierte Personen der Kategorie A nicht überschritten werden darf. Welche Aussage trifft zu?
6 µSv
150 mSv
10 mSv
0,5 Sv
20 mSv
Wie häufig ist die Konstanzprüfung mittels Prüfkörper an einer Röntgeneinrichtung durchzuführen? Welche Antwort trifft zu?
Wöchentlich
Monatlich
Arbeitstäglich
Jährlich
Pro Quartal
Welche der folgenden Maßnahmen verringert nicht die Dosis, die von einer Röntgeneinrichtung bei fester Röhrenspannung erzeugt wird?
Herabsetzung des Röhrenstroms
Herabsetzung der Aufenthaltsdauer
Vergrößerung des Abstands zwischen Brennfleck der Röhre und der zu schützenden Person
Herabsetzung der Fokus-Oberflächen-Distanz
Abschirmung durch geeigneten Werkstoff
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Attigah, N., Knoch, T., Wortmann, M. et al. Strahlenschutz im Operationssaal bei gefäßchirurgischen Eingriffen. Gefässchirurgie 20, 321–331 (2015). https://doi.org/10.1007/s00772-015-0049-y
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00772-015-0049-y