Die Gefässchirurgie – Zeitschrift für vaskuläre und endovaskuläre Medizin wurde am 11.08.1995 durch P.C. Maurer, H.M. Becker (beide München) und J.R. Allenberg (Heidelberg), der zugleich erster Schriftleiter der Zeitschrift war (1996 bis 1997), gegründet. Die neue Zeitschrift folgte der von P.C. Maurer 1979 bereits inaugurierten Zeitschrift Angio, die neben wissenschaftlichen Beiträgen auch Mitteilungen der DGG für ihre Mitglieder enthielt. Von Anfang an war die Zeitschrift als Organ der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Gefäßchirurgie deutschsprachig international angelegt und verstand sich als Fachjournal, das alle Inhalte der Gefäßchirurgie beinhaltete.

Mit der Entscheidung, unsere Fachzeitschrift bei Springer zu verlegen, wurde eine strategisch wichtige Entscheidung getroffen: Mit diesem Verlag wurde ein weltweit agierendes Unternehmen verpflichtet, das bereits damals über ein umfassendes internationales Netzwerk verfügte und von Anfang an einer der führenden Medizinverlage war. Unter der visionären Führung von J.R. Allenberg, der später die Herausgeberschaft der Zeitschrift übernahm, und seinen Nachfolgern als Schriftleiter St. v. Sommoggy (1997 bis 2003) und E.S. Debus (Schriftleiter seit 2003) mit H.H. Eckstein als Herausgeber (seit 2007) wurde der wissenschaftliche Anspruch und das edukative Profil der Zeitschrift, das von Anfang an alle eingereichten Beiträge durch ein unabhängiges Editorial Board begutachtete, frühzeitig geschärft.

Die Auflagenzahlen stiegen kontinuierlich an: Bis 2004 lag diese bei 2100 Exemplaren, bis 2008 bei 2400, und seit 2009 haben wir eine Auflage von 2600 Exemplaren erreicht. Heute ist bereits der 15. Band erschienen. Wir arbeiten in diesem Jahr an dem Folgeband. Das initial zweifarbig ausgelegte Heft konnte aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung von 2005 an vierfarbig erscheinen. Im gleichen Jahr konnte die Frequenz des Heftes von vier auf sechs gesteigert werden, seit 2009 erscheint die Gefässchirurgie achtmal pro Jahr.

Wesentlich für diesen Erfolg war die inhaltliche Strukturschärfung der Zeitschrift sowie die 2004 getroffene Entscheidung, die Hefte unter Leitthemen zu stellen. Hierzu werden seitdem zwei bis vier von der Schriftleitung konzipierte Beiträge durch eingeladene Autoren verfasst, die sich mit dem Themenschwerpunkt eines Heftes auseinandersetzen. Hierbei war es wichtig, das gesamte Spektrum der Gefäßchirurgie umfassend abzubilden und auch vermeintlich kleinere Themen gleichberechtigt einzubinden. Die Tatsache, dass die elektronischen Zugriffe auf unsere letzten Hefte zur Varikose und zur Shuntchirurgie mit Abstand am häufigsten sind, belegen die Wichtigkeit dieser Strategie. Ein weiterer Meilenstein war die thematische Gliederung der Zeitschrift in Rubriken: neben den Schwerpunktthemen und Originalarbeiten zählen hier „der interessante Fall“, „der technische Tipp“, „das klinische Review“, die „Fragen aus der Praxis“, das „aktuelle phlebologische Thema“ und die „historische Rubrik“ dazu. Der edukative Charakter der Zeitschrift wurde dadurch unterstrichen, dass 2005 die Rubrik CME-Fortbildung eingeführt wurde. Drei Fortbildungspunkte werden pro Heft für die Teilnahme vergeben, auch diese Rubrik erfreut sich anhaltenden Zuspruchs mit steigender Tendenz.

Das Jahr 2009 bedeutete einen weiteren Meilenstein, der in der Entwicklung unserer Zeitschrift der bislang wohl wichtigste war: die lange angestrebte und endlich erfolgreiche Listung im Journal Citation Report (JCR), der vom Institute of Scientific Information (ISI, Philadelphia) herausgegeben wird. Diese hatte zur Folge, dass rückwirkend ab 2007 alle Beiträge mit einem ersten Impact-Faktor von 0.362 versehen werden konnten. Diese für alle deutschsprachigen Zeitschriften hohe Hürde war für die Weiterentwicklung der Zeitschrift essenziell. Fortan konnten junge Wissenschaftler unser Organ für die Veröffentlichung ihrer Arbeiten nutzen und sie im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Bewertungen anrechnen. Eine weitere Änderung vollzog sich in diesem Jahr: das Procedere der Artikeleinreichung wurde durch das elektronische Editorial-Manager-Programms professionalisiert. Seither wird die Schriftleitung ebenfalls durch eine Assistenz unterstützt (A. Larena-Avellaneda). Hiermit war der Zugang zum Online-Archiv der Springer-Bibliothek verbunden, die für die Mitglieder der DGG sämtliche Beiträge seit 1997 erfasst.

Auch wirtschaftlich hat sich die Zeitschrift kontinuierlich positiv entwickelt, sodass die beteiligten Fachgesellschaften zeitweise sogar Geld mit der Zeitschrift verdienten. Dies veranlasste uns, im Jahr 2010 den „Springer Award Gefäßmedizin“ einzurichten. Diese mit einem Preisgeld von 2.500,- € dotierte Auszeichnung wurde erstmals auf der Dreiländertagung 2010 in Berlin verliehen. Dem „Springer Award Gefäßmedizin“ ist seitdem ein Schwerpunktheft gewidmet, in dem die besten vier eingereichten Arbeiten abgedruckt sind.

Die Entwicklung unserer Zeitschrift wird weitergehen – wir haben uns weitere Ziele gesteckt! Die Angiologie ist die uns am nächsten stehende wissenschaftliche Fachgesellschaft: Nur die Deutsche Gesellschaft für Angiologie befasst sich wie wir Gefäßchirurgen ausschließlich mit der Behandlung vaskulärer Erkrankungen. Wir kooperieren daher mit der VASA und haben für unsere Mitglieder eine sog. bevorzugte Mitgliedschaft zum vergünstigten Bezug der jeweils benachbarten Fachzeitschrift eingerichtet. Weitere Entwicklungen in dieser Richtung sind durchaus denkbar.

Zur internationalen Festigung unserer Zeitschrift ist eine Zweisprachigkeit erforderlich, und wir suchen derzeit nach Wegen zur Umsetzung. Mit der Möglichkeit, auch Studenten in unsere Fachgesellschaft aufzunehmen (erstmals wurde zur Dreiländertagung in Berlin 2010 für Studenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein eigenes Förderprogramm eingerichtet), denken wir über Fortbildungsinhalte für Studenten nach, die als eigene Rubrik in unserer Zeitschrift geführt werden könnte. Auch die Möglichkeit, über regelmäßige Reviews und Metaanalysen umfassende Übersichten über den aktuellen Wissensstand wichtiger Themen zu generieren, soll in Kürze stringenter umgesetzt werden. Und natürlich wollen wir die Listung in der wichtigsten Datenbank PubMed erreichen. Alle bisher erreichten Bausteine und die geplanten Vorhaben werden helfen, diesem Ziel in absehbarer Zeit näher zu kommen.

Das Wichtigste aber ist Ihr persönliches Commitment als Leser, als Autor, als Mitglied unserer Fachgesellschaften und als interessierter Fachkollege. Nur wenn Sie sich weiterhin aktiv an der Weiterentwicklung unserer Zeitschrift beteiligen, unsere Zeitschrift als Autor für die Publikation Ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen und die Gefässchirurgie deutsch- und englischsprachig regelmäßig zitieren, werden wir auch international weiter Fuß fassen können. Helfen Sie uns, dieses Ziel zu erreichen. Es ist kein Selbstzweck, dem Sie damit dienen. Unser Fach sollte es uns wert sein.

Mit herzlichen Grüßen, Ihre

E. Sebastian Debus

Hans-Henning Eckstein