Die Relevanz von Venenerkrankungen im Bereich der Gefäßchirurgie

Zusammenfassung

Venenerkrankungen sind zu lange als „Stiefkind“ in der Familie der Gefäßerkrankungen behandelt worden. Mehr als 100.000 Amerikaner versterben jährlich an Lungenembolien. Chronische Venenerkrankungen betreffen mehr als 20% der erwachsenen Bevölkerung. Venöse Ulzera verursachen Arbeitsunfähigkeit in erheblichem Maß und in den USA jährlich Kosten von mehr als 1 Mrd. US-$. Von Venenerkrankungen sind 10-mal mehr Patienten betroffen als von der peripheren Arterienerkrankung (pAVK). Ihre langfristigen Auswirkungen sind in hohem Maße vermeidbar durch frühe Diagnose und Therapie. Trotz der offenkundigen Hintansetzung zeigt sich ein Wandel mit Fortschritten im Verstehen der akuten wie chronischen Venenerkrankungen und in ihrem Management. Mit dem Ziel, den aktuellen Wissensstand zu überprüfen und Empfehlungen zu generieren hat das American Venous Forum im Januar 2006 ein Gipfeltreffen in Hawaii organisiert. Eingeladen worden war eine international zusammengesetzte Gruppe von 60 anerkannten Experten, die 5 Kontinente, unterschiedliche Spezialisierungen und die Medizinindustrie repräsentierten. Die Tagungsberichte wurden im Dezember 2007 in einem Supplementband des Journal of Vascular Surgery veröffentlicht. Der Beitrag ist ein Review dieser Meilensteinpublikation.

Abstract

Venous disease has for too long been the stepchild in the vascular disease family. Venous disease kills more than 100,000 Americans every year because of pulmonary embolism; chronic venous disease affects more than 20% of the adult population; venous ulcers are a major cause of work disability and cost more than $1 billion each year in the United States; and venous disease affects 10 times more people than peripheral arterial disease. But the long-term effects are highly preventable by early diagnosis and treatment. Despite apparent negligence, progress has been made in understanding and managing acute and chronic venous disease. In an effort to provide direction for the future, the American Venous Forum organized a Venous Summit in Hawaii in January 2006, with the objective of reviewing the current state of knowledge with respect to acute and chronic venous disease. An international group of 60 recognized experts representing five continents, different specialities, and different medical industries was invited. The proceedings of the summit were published in a supplement of the Journal of Vascular Surgery in December 2007. This paper reviews this landmark publication.