Ösophagustumor mit Aorteninfiltration

Zusammenfassung

Aortoösophageale Fisteln mit in der Regel tödlichen Blutungen kommen bei Ösophagustumoren sowohl spontan als auch infolge einer Stentimplantation vor. Wir diagnostizierten bei einer 80-jährigen sehr rüstigen Patientin mit ausgeprägter Dysphagie einen histologisch nicht eindeutig zu differenzierenden, aber nach makromorphologischen Kriterien malignen Ösophagus- und Mediastinaltumor. Dieser hatte die Aortenwand infiltriert und zu einer gedeckten Aortenperforation mit akuter Blutung und einem lokalen Hämatom geführt. Zur Abdeckung der Perforation und zur Erhaltung der aortalen Strombahn wurde notfallmäßig eine endovaskuläre Aortenprothese implantiert. Anschließend wurde bei erheblicher Dysphagie aufgrund der tumorbedingten Stenosierung ein beschichteter Ösophagusstent mit gutem Palliativeffekt implantiert. Der Fall demonstriert, dass in ausgesuchten klinischen Fällen einer Tumorinfiltration der Aorta die endovaskuläre Stentimplantation praktikabel und sinnvoll ist.

Abstract

In patients with esophageal cancer, aortoesophageal fistulas may occur spontaneously or after stenting of the esophagus. An 80-year-old patient with severe dysphagia was diagnosed with a tumor of the esophagus and mediastinum with an undetermined histology but with malignant features. The tumor had grown into the aortic wall, resulting in a covered perforation with local hematoma. To seal the leakage and preserve the aortic blood flow, an endovascular prosthesis was implanted into the thoracic aorta. Thereafter, a coated, self-expandable esophageal stent was placed, with excellent palliative effects. This case demonstrates that in selected cases of malignant infiltration of the aortic wall, endovascular stenting may be feasible and beneficial.