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Zeitschrift Grundwasser – ein persönlicher Rück- und Ausblick

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Liebe Leserinnen und Leser,

von unserer Zeitschrift Grundwasser liegen nunmehr – von Anfang 1996 bis Ende 2002 – sieben Bände mit jeweils vier Heften vor; insgesamt handelt es sich um 27 Einzelhefte, also eine stattliche Zahl, hinter der sich eine Menge engagierter, ehrenamtlicher Arbeit verbirgt. Zum Jahresende 2002 scheidet das Duo Editor/stellvertretender Editor für Fachbeiträge aus und wird durch ein neues ersetzt. Dies mag ein günstiger Zeitpunkt für einen (selbst-) kritischen Rückblick sein, aber auch für das Wagnis eines Ausblicks. Ich erlaube mir diesen Versuch, denn ich durfte die Zeitschrift Grundwasser von den ersten, durchaus kontroversen Diskussionen um ihre Notwendigkeit, ihre Absichten und ihre Inhalte begleiten. Die ab 2003 nachfolgenden Editoren finden eine wohletablierte deutschsprachige Fachzeitschrift vor, die allerdings nicht so perfekt ist, als dass man an ihr nicht noch manches verbessern könnte. Einige der im Folgenden anzusprechenden Punkte finden sich bereits in meinem Editorial von Grundwasser 2/2000, andere mögen neu sein.

Beginnen wir mit den 27 Editorials, deren Verfasser ganz überwiegend aus dem Redaktionsteam der Zeitschrift selbst stammen, weniger häufig aus dem Kreis der Funktionsträger der Fachsektion (Vorstand) und recht selten von außerhalb der genannten Gruppierungen. Und noch etwas fällt auf: gut zwei Drittel der Verfasser kommen aus dem Hochschulbereich. Die Konsequenz muss sein, in stärkerem Umfang Gastautoren zu gewinnen, die in der Praxis (sensu lato) tätig sind. Mein Appell geht einmal mehr an Kolleginnen und Kollegen in beratenden Geobüros, in Firmen oder auch in Fachbehörden, aus ihrem Umfeld zu berichten und – gerade auch kritische – Gedanken in ein Editorial von Grundwasser einfließen zu lassen. “Heiße” Themen sollte es doch zuhauf geben, nicht nur angewandt-wissenschaftliche, sondern etwa auch juristische und personelle, d. h. auf Mitarbeiterzahl, Qualität der Ausbildung, Verzahnung mit Ingenieurtätigkeiten, Altersstrukturen, Vergleich mit dem Ausland etc. bezogene.

Diese Anregungen setzen sich mit ähnlichem Tenor in den Fachbeiträgen fort, für die von Lesern immer wieder der Bezug zur Praxis gefordert wurde und wird. In ihrem Editorial 2/2001 hat Frau Kollegin Isenbeck-Schröter treffend angemerkt, dass zwischen Praxisbezug und Qualität der Beiträge “kein Spannungsfeld” besteht. Aber aus dem vorhergenannten Kreis der Praktiker kommen zu wenig Beiträge, von denen gerade auch kürzere und/oder technisch-methodische wünschenswert wären. Dies ist umso notwendiger als Grundwasser, wie Sie wissen, ab 2002 seinen Umfang pro Heft vergrößert hat.

Schließlich zum Nachrichtenteil von Grundwasser, der bekanntlich aus den “Hydrogeologischen Notizen”, die als Nr. 1–10 zwischen 1991 und 1996 erschienen, hervorgegangen ist. Die “Notizen” verstanden sich als Informationsblatt der FH-DGG, konzentrierten sich also auf die alle Mitglieder interessierenden Neuigkeiten, einschließlich des sog. Hydro-Editorials. Mit Grundwasser ist nun eine Kombination von Fachbeiträgen und Infos gelungen, und diese Möglichkeit sollte stärker genutzt werden. Zwar liest sich der Nachrichtenteil m. E. weiter interessant (als regelmäßig Beitragender wage ich das zu behaupten), aber er bleibt in mancher Hinsicht unvollständig, z. B. was die Rubriken Personalia, Berichte und Informationen, Ausbildung und Beruf sowie Buchbesprechungen betrifft. Falls Kolleginnen oder Kollegen das Glück haben (was wegen bekannter finanzieller Zwänge nicht leicht verwirklicht werden kann), an Tagungen oder Workshops speziell im Ausland teilzunehmen, sollten sie ihre Eindrücke in Grundwasser veröffentlichen und damit verhinderte Leser an den Veranstaltungen teilhaben lassen.

Zum Thema “Lehre und Forschung” wurde einstmals von Professoren der Hydrogeologie der “Würzburger Kreis” ins Leben gerufen, über dessen Fortleben (oder -sterben?) Informationen fließen sollten, einschließlich der Ausbildungsmöglichkeiten an den knapp 30 deutschen Hochschulinstituten, über die die Internet-Homepages nur unzureichend informieren. Und eine Vielzahl von fachspezifischer Literatur erscheint, national und international, auf dem Markt, von der – nach meinem Eindruck – nur ein Bruchteil in Grundwasser besprochen wird.

Mit diesen wenigen Anmerkungen möchte ich mich als stellvertretender Editor für Fachbeiträge vom Grundwasser-Leserkreis verabschieden, indem ich Ihnen weiterhin eine interessante oder besser: noch interessantere Lektüre unserer Zeitschrift wünsche.

Glückauf!

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Löhnert, E. Zeitschrift Grundwasser – ein persönlicher Rück- und Ausblick. Grundwasser 7, 197 (2002). https://doi.org/10.1007/s007670200030

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