Hintergrund: Der okkulte Primärtumor gestaltet sich häufig als diagnostischer und therapeutischer Problemfall. Das Ziel dieser Studie war daher, den Stellenwert der Positronenemissionstomographie (PET) mit Fluordeoxyglukose (FDG) zur Detektion eines okkulten Primärtumors bei Patienten mit Lymphknotenmetastasen der Halsregion zu überprüfen.
Methode: Insgesamt wurden 32 Patienten im Alter von 31–84 Jahren mit zervikalen Lymphknotenmetastasen eines bioptisch gesicherten Plattenepithelkarzinoms (n=24), eines Adenokarzinoms (n=2), eines Keimzelltumors mit Chorionkarzinomanteilen (n=1) bzw. eines undifferenzierten Karzinoms (n=5) untersucht. Nach Gabe von 370 MBq FDG wurden Ganzkörperaufnahmen 60 min p.i. ohne Schwächungskorrektur an einer ECAT EXACT 47/921 akquiriert und visuell ausgewertet. Alle Befunde wurden histologisch oder durch CT/MRT evaluiert. Ergebnisse: Bei 13 der 32 Patienten konnte die PET keinen Hinweis auf einen möglichen Primärtumor geben. Im Gegensatz dazu zeigten 19/32 Patienten in der PET Primarius-suspekte Tracerakkumulationen. Diese fanden sich pulmonal (n=7), im Bereich der Tonsilla palatina (n=5), der Glandula submandibularis (n=2), des Nasopharnyx (n=1), des Larynx (n=1), supraklavikulär (n=2) sowie im Zungengrund (n=1). Bei 11 dieser 19 Patienten konnte der Primärtumor bestätigt werden. Dies betraf 5 Patienten mit einem Bronchialkarzinom, 2 Patienten mit Speicheldrüsenkarzinom bzw. jeweils 1 Patienten mit einem Primärtumor des Larynx, des Zungengrundes, des Nasopharnyx bzw. der Tonsilla palatina. Die PET war bei 6 Patienten falsch-positiv. Zwei Patienten verweigerten die weitere Abklärung des PET-Befundes.
Schlussfolgerungen: In etwa einem Drittel der untersuchten Patienten konnte die PET den Primärtumor erkennen und somit das weitere therapeutische Prozedere nachhaltig beeinflussen. Daher stellt die FDG-PET eine wertvolle diagnostische Ergänzung zur Erkennung des okkulten Primärtumors bei Patienten mit Lymphknotenmetastasen der Halsregion dar.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Jenicke, L., Bohuslavizki, K., Sonnemann, U. et al. FDG-PET in der Bildgebung des CUP-Syndroms. Onkologe 7, 491–497 (2001). https://doi.org/10.1007/s007610170101
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s007610170101