Laparoskopische Verfahren haben in den letzten Jahren zunehmend Bedeutung für das Staging und die Therapie des Zervixkarzinoms erlangt. So wird die laparoskopische Lymphonodektomie und die Evaluierung der Beckenhohlorgane zur Beurteilung der Operabilität und zum Staging des Zervixkarzinoms eingesetzt. Bei primär operablen Tumoren wird die paraaortale und pelvine Lymphonodektomie laparoskopisch ausgeführt; bei negativen Lymphknoten, Fehlen einer intraabdominalen Metastasierung und Ausschluss eines Befalls von Blase oder Rektum wird sie mit der laparoskopisch assistierten radikalen vaginalen Hysterektomie kombiniert. Werden durch Laparoskopie positive Lymphknoten gefunden, so kann ein Debulking durchgeführt und die Patientin der Radiochemotherapie zugeführt werden.
Kombiniert laparoskopisch-vaginale Techniken erlauben ein individualisiertes risikoangepasstes Vorgehen: Das nervenschonende laparoskopisch-vaginale Vorgehen der radikalen Hysterektomie führt zu einer Erhaltung der motorischen Blasenfunktion bei hoher Radikalität und lokoregionärer Sicherheit bei großen Tumoren. Frühe Tumoren können durch laparoskopisch assistierte radikale Trachelektomie so operiert werden, dass eine Erhaltung der Fertilität bei onkologischer Sicherheit möglich ist. Das Sentinelkonzept kann beim Zervixkarzinom auf ideale Weise laparoskopisch umgesetzt und in Kombination mit dem Nachweis einzelner Tumorzellen dazu benutzt werden, Frauen mit erhöhtem Risiko frühzeitig zu identifizieren.
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Köhler, C., Altgassen, C., Hertel, H. et al. Laparoskopische Verfahren zum Staging und zur Behandlung des Zervixkarzinoms. Onkologe 7, 842–853 (2001). https://doi.org/10.1007/s007610170059
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610170059