Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes erkrankten 1997 in Deutschland ca. 25.000 Männer und Frauen an hämatologischen Malignomen [1]. Unter den neu aufgetretenen Tumorerkrankungen nehmen Lymphome und Leukämien bei Frauen den 3. Platz (10,1%) und bei Männern den 4. Platz (9,6%) ein [2]. Dieser Trend hat bedeutende sozio- und gesundheitsökonomische Auswirkungen, da diese Erkrankungen auch viele junge Menschen betreffen, die durch eine adäquate Therapie geheilt werden können. Natürlich sollten Patienten, die an einer Leukämie, einem Hodgkin oder Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt sind, jeweils die beste Therapie nach dem neuesten Stand der Wissenschaft erhalten. Das dem nicht so ist, beweist häufig die klinische Praxis, die zeigt, dass eine optimale medizinische Beratung gerade bei den heilbaren malignen Erkrankungen vielererorts noch immer ein Wunschdenken ist [3]. Um diese Situation in Zukunft zu verbessern, müssen Wege gefunden werden, die Informationsflut medizinischen Wissens zu bündeln und dem praktizierenden Arzt benutzerfreundlich anzubieten. Eine mögliche Lösung hierzu ist das Erstellen systematischer Übersichtsarbeiten zu spezifischen Fragestellungen nach den Kriterien der evidence-based medicine (EBM). Dieser Aufgabe widmet sich für den Bereich hämatologischer Neoplasien die im Oktober 2000 akkreditierte Cochrane Haematological Malignancies Group (CHMG).
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Kober, T., Bohlius, J., Kluge, S. et al. Wissenschaftliche Übersichtsarbeiten zur Therapie maligner hämatologischen Erkrankungen nach Kriterien der Cochrane Collaboration. Onkologe 7, 1014–1021 (2001). https://doi.org/10.1007/s007610170049
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610170049