Das primär invasive Vaginalkarzinom gehört zu den seltenen gynäkologischen Malignomen, bietet aber viele Parallelen zum Zervixkarzinom. Standardtherapien existieren nicht, operative Lösungen sind aufgrund der engen Organbeziehungen im Becken schwierig. Die Therapiestrategie wird heute an spezifisch anatomischen Erfordernissen von Tumorstadium, -lokalisation und Lymphabfluss orientiert und interdisziplinär geplant.
Die Radiotherapie hat traditionell einen hohen Stellenwert im interdisziplinären Behandlungskonzept, in fortgeschrittenen Stadien bleibt sie als effektive und erfolgreiche Behandlungsform “Therapie der Wahl”, zumeist als Kombination aus Teletherapie und moderner Brachytherapie. Die Fortschritte in der modernen Bestrahlungstechnik mit computergestützter Therapieplanung und differenzierten Afterloadingverfahren schaffen individuelle Behandlungsmöglichkeiten bei gutem Schutz der Nachbarorgane.
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Barke, A., Frommhold, H. Radiotherapie des Vaginalkarzinoms. Onkologe 6, 1072–1082 (2000). https://doi.org/10.1007/s007610070030
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610070030