Hormon- und Chemotherapie
Nach den Empfehlungen der Konsensuskonferenz von St. Gallen 1998 [5] ist bei der weit überwiegenden Mehrzahl der Patientinnen mit Mammakarzinom eine adjuvante Chemotherapie indiziert. Literaturdaten und neue Studien lassen zudem auf einen hohen Stellenwert der adjuvanten Hormontherapie beim rezeptorpositiven Mammakarzinom schließen. Die möglicherweise beste Option besteht in der sequenziellen Behandlung mit Chemo- und Hormontherapie. Die Integration neuer Substanzen wie Paclitaxel ist wahrscheinlich ein effektiverer Ansatz, die Chemotherapie zu verbessern, als die alleinige Dosissteigerung von Anthrazyklinen oder Cyclophosphamid. Der Nutzen der Hochdosistherapie ist nach wie vor ungeklärt. Vor einer endgültigen Beurteilung sollten die Ergebnisse der noch laufenden Studien abgewartet werden.
In den vergangenen Jahren hat die adjuvante Chemotherapie eine Aufwertung erfahren, die Hormontherapie hingegen an Bedeutung verloren. Dies trifft insbesondere auf die Behandlung prämenopausaler Frauen zu, bei denen nach Empfehlung der Konsensuskonferenz von St. Gallen 1998 [5] eine Chemotherapie klar indiziert ist. Die stiefmütterliche Behandlung der Hormontherapie lässt sich jedoch nicht mit Literaturdaten begründen.
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Possinger, K., Schmid, P. Therapeutische Möglichkeiten beim Mammakarzinom. Onkologe 6 (Suppl 1), S2–S4 (2000). https://doi.org/10.1007/s007610070002
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610070002